Zeitschrift

hochparterre 04|2010
Zeitschrift für Architektur und Design
hochparterre 04|2010
zur Zeitschrift: hochparterre
Benedikt Loderer

Ein kurzer Blick und drei Hauptsätze genügen, damit sich zwei Leute auch über komplizierte Angelegenheiten verständigen können. Vertrauen und Übereinstimmung müssen aber so entfaltet sein wie zwischen Benedikt Loderer und mir. Wir haben etliche unserer Entscheide als Hochparterre-Regentenduett mit Blicken entwickelt. Er lernte, was es bedeutet, wenn ich die Augen zu Schlitzen verenge, ich kannte seine Meinung, bevor er oft heftig zu sprechen begann, an der Art, wie er seine Augen gross machte. Benedikt Loderer und ich sind zwar wie Tag und Nacht, aber das hat unsere über zwanzig Jahre dauernde Glücksgeschichte gefördert. Sie ist nun abgeschlossen und Benedikt Loderer öffnet ein anderes Buch: Er pensioniert sich und hat Hochparterre am 14. März verlassen. Nun bin ich der letzte Mohikaner aus den Pioniertagen, getröstet aber von den mittlerweile zwanzig Hochparterris. Ich senke also meinen Kopf, schliesse die Augen und atme durch — das heisst in der Loderer-Gantenbein-Kommunikation: «Grossen Dank! Wie reich es war! Sonnenschein weiterhin! Für beide.» In dieser Ausgabe spielt Benedikt Loderer seine Glanzrolle nochmals: «Starschreiber ohne Führungsaufgaben. » Verteilt über das Heft beantwortet er Fragen: Wie ist der Zustand des Landes? Was ist das Wesen des Hüsli? Wie funktioniert Stadtwanderers Werkzeug? Es sind Auszüge aus seiner Rede an der ETH Zürich, wo er zur Ausstellung «War das alles?» sprach, die wir ihm zu Ehren eingerichtet hatten. Loderer sagt: «Ich kann drei dinge: lesen, reden und schreiben.» Das wird er als freier Journalist weiterhin herzhaft tun, auch für Hochparterre. Eine Meldung noch aus der Abteilung Ökonomie: Nach acht Jahren heben wir die Preise an. Ein Heft kostet neu 18 Franken, ein Jahresabonnement 158 Franken. Abo, das heisst: ambitionierter Architektur- und Designjournalismus im Heft, im Netz und in Sonderheften, vergünstigte Bücher oder einen Platz bei Reisen und Besichtigungen vor Ort, die Hochparterre Reisen organisiert. Geschätzte Abonnentinnen und Abonnenten: Ich danke für ihre Treue und ihre Neugier.
Köbi Gantenbein

06 Meinungen
07 Lautsprecher
08 Funde
11 Sitten und Bräuche
17 Massarbeit

Titelgeschichte
18 Landschaft für alle auf dem Flugplatz Dübendorf. Fünf Vorschläge, wie man das Gelände in Zukunft nutzen könnte, anstatt es kurzsichtig zu überbauen.

28 Architektur: Das Hüsli ist die Krankheit des Landes. Starke Worte von Benedikt Loderer zum Bauen in der Schweiz.
32 Design: das Comeback des Freischwingers. Robert Haussmann zur Neuproduktion seines Stuhls.
36 Architektur: der Kraftakt zum Wohlgefallen. Die EPFL baut auf Aufmerksamkeit. Hochparterre war dort.
44 Architektur: «Er fehlt mir.» Der Ingenieur Jürg Buchli ist gestorben. Zumthor im Interview.
46 Typographie: In der Welt der Buchstaben. Ein neuer Fächer ordnet und erklärt die Schriften.
50 Architektur: Kniefall vor dem Hochhaus. Die Nichtdiskussion um den 180-Meter-turm in Basel.
52 Design: PET à porter. Fortschritt: Feine Sommerstoffe aus gebrauchten Getränkeflaschen.
56 Landschaft: Das Grüne versprechen. Preisgekrönte Landschaften zwei Jahre danach: immer noch gut?

60 Leute

64 Siebensachen

66 Bücher

70 Fin de Chantier

76 Raumtraum

Der Stadtwanderer geht
Benedikt Loderer lässt sich pensionieren und platziert nochmals seine scharfen Worte quer durchs Heft.
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