Zeitschrift

TEC21 2010|31-32
Sichtbar gemacht
TEC21 2010|31-32
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Die gute alte Zeit, in der Architektinnen und Architekten mit Bleistift oder Feder zarte Abbilder ihrer baulichen Ideen auf Papier brachten, scheint in Anbetracht der heutigen Möglichkeiten, Projekte darzustellen, eine halbe Ewigkeit her zu sein. Natürlich gibt es ihn noch, den feinsinnigen, skizzierten, zum Bild werdenden Entwurf.

Doch zu ihm gesellen sich immer mehr Konkurrenten wie digitale Tools und Programme, die mit Daten gefüttert werden möchten und schliesslich Unmengen von Plänen und Listen ausspucken können. In Dänemark, einem Land, in dem sich Architekturschaffende noch mehr als anderswo als Künstler verstehen und auch so entwerfen und planen, ist die Nutzung der digitalen Werkzeuge 2007 zur staatlich verordneten Pflicht geworden: Das Gesetz fordert, dass bei grösseren und öffentlich finanzierten Projekten alle projekt- und gebäudespezifischen Daten bereits in der Entwurfsphase detailliert aufgeführt werden müssen, und zwar digital und in dreidimensionalen Modellen. Für Planungsbüros bedeutet das einen immensen und nicht zusätzlich finanzierten Mehraufwand – für Bauherrschaften hingegen eine willkommene Möglichkeit, das gesamte Projekt gut verwaltet zu wissen und Kosten einsparen zu können. Das Gesetz will, auch wenn es aus verständlichem Grund verabschiedet wurde, wie Odilo Schoch im Artikel «Dänisches Datenmanagement» berichtet, nicht so recht auf die Kulturtradition der dänischen Entwerferinnen und Architekten passen. Es bedarf einiger Anpassungen, damit es von allen Beteiligten als Planungs- und Realisierunghilfe gesehen werden kann.

Einige tausend Kilometer südöstlich, in Abu Dhabi, entsteht derweil Masdar als Stadt der Zukunft: nachhaltig, sich selbst versorgend und ressourcenschonend. Um solch ein Projekt inmitten der Wüste planen zu können, benötigten die Architektinnen und Architekten zunächst Simulationen zu Hitze, Feuchtigkeit, Wind und Schatten, bevor sie mit der Stadtplanung beginnen konnten. Im Artikel «Simulationen für die Wüstenstadt» erläutern die drei Autoren die Anforderungen des Projekts und geben einen Einblick in die Simulationsschritte und -methoden, mit denen Masdar digital entstehen konnte. Wenn das Projekt in seiner ganzen Grösse fertiggestellt werden sollte, wird sich zeigen, wie weit die Realität mit der Vision der schattigen, für dortige Verhältnisse angenehm temperierten Strassen und Plätze übereinstimmt.
Katinka Corts

05 WETTBEWERBE
Brick Award 2010

08 MAGAZIN
Passivhaustagung: Fokus Sanierung | Biodiversität: Bevölkerung aufklären | Leserbriefe| Energie im Untergrund besser nutzen | Naturarchitektur oder Kunstnatur? | Bücher


16 DÄNISCHES DATENMANAGEMENT
Odilo Schoch
Architektinnen und Architekten sind in Dänemark dazu verpflichtet, vordefinierte digitale Schnittstellen und Werkzeuge zu benutzen. Das soll Kosten senken und die Verwaltung vereinfachen.

21 SIMULATIONEN FÜR DIE WÜSTENSTADT
Tobias Fiedler, Kai Babetzki, Matthias Schuler
Die Stadt der Zukunft soll ab 2020 in Abu Dhabi zu finden sein: Masdar City. Um für diese Region eine nachhaltige Stadt zu modellieren, müssen schon vor der Gebäudeplanung viele Simulationen u.a. zu Kühlung und Verschattung durchgeführt werden.

27 SIA
GIS/SIT 2010 | 40 Jahre SIA A&K | Weiterbildung und Veranstaltungen | 5. Direktionssitzung 2010 | Betonstahl und Bewehrungsmatten

30 PRODUKTE

37 IMPRESSUM

38 VERANSTALTUNGEN

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Verlags-AG der akademischen technischen Vereine

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