Zeitschrift
TEC21 2010|35
Transformation
Historische Bauten erzählen Geschichten – ihre Struktur, ihr Zustand und ihre Nutzung geben Auskunft über Gesellschaftliches, Soziales oder Technisches vergangener Zeiten. Diese Geschichten zu wahren und sie bei einer Renovation, einem Umbau oder einer Sanierung nicht zu verlieren ist eine Herausforderung, die es lohnt, anzugehen, denn sie geben dem Bauwerk einen ganz besonderen Charakter. TEC21 berichtet über die Transformationen von vier historischen Bauwerken und einer historischen Parkanlage.
Der Raum unter den Bögen der Aussersihler Bahnviadukte in Zürich – Denkmäler der Technikgeschichte – wurde umgestaltet («Strip und Netz-werk», S.32ff.), ihm wurde die Nutzung als Marktgasse zugespielt. Sichtbar bleibt das charakteristische Zyklopenmauerwek und im leichten Masse spürbar die Erschütterungen, die durch den Bahnverkehr auf den Viadukten verursacht werden. Eine Umnutzung von einer Markthalle zum Veranstaltungs- und Konsumtempel erfolgt derzeit in Basel an der Viaduktstrasse («Auf Zahnstochern», S.38ff).
Die imposante Betonschale aus dem Jahr 1929 prägt den Raum: Sie stellt sich wie eine Hand mit acht Fingern über den Eventbereich auf die Fingerkuppen, wobei zwischen den Fingern das emsige und geschäftige Treiben stattfinden kann. Ebenso öffnete die Schweizer Kirche in London im November letzten Jahres ihre Türen einem erweiterten Besucherkreis («Hinter dem Paravent», S.43ff.). Mit der Umformung des Innenraums der klassizistischen Kirche wurde die sakrale Halle entstaubt, von Veraltetem befreit und mit einem Stellwand-ähnlichen Einbau neu bestückt. Auch der neue Hauptsitz der Alternativen Bank in Olten erhielt eine Generalüberholung: Der ehemalige Geschäftssitz des Walter-Verlags wurde gemäss den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft saniert. Dazu gehört neben der Innendämmung der denkmalgeschützten Sandsteinfassade auch eine bankenuntypische Schlichtheit im Innenausbau («Sparsame Bank», S. 12–13). Die Verwandlung des Brühlgutparks in Winterthur in eine zeitgemässe Grünanlage baut genauso auf vorhandenen Qualitäten auf («Handwerk und Magie», S.46ff.): Der alte Baumbestand und die grosszügige Rasenfläche wurden belassen. Die Anlage an der Einfallsachse von Zürich kann von Beginn an genutzt werden, als wäre es nie anders gewesen.
Alle fünf Objekte wurden nicht zuletzt in die Gegenwart transformiert, um heute wieder modifiziert nutzbar zu sein. Der Glanz des Ursprüngli-chen schimmert – gerechtfertigter- und glücklicherweise – bei Markthallen, sakralem Kleinod und stattlichem Haus sowie beim Stadtgarten noch durch. Ein neuer «Lebensabschnitt» mit einer neuen Geschichte kann den «Lebensläufen» beigefügt werden.
Clementine van Rooden
05 WETTBEWERBE
Ein neuer Platz für Bern
12 MAGAZIN
Sparsame Bank | Akustischer und visueller Genuss | Überlegungn zum Schattenwurf | In der Welt der Kapseln | Sachverhalt in Sachen Seiler/Schiess | Klettern für Kunst und Architektur | Berner Baumweg
32 STRIP UND NETZWERK
Rahel Hartmann
Schweizer EM2N Architekten haben mit der Strategie des Sowohl-als-auch aus der Barriere des Wipkinger Viadukts eine vernetzende Struktur geschaffen. Stefan Bänziger Tragkonstruktion
38 AUF ZAHNSTOCHERN
Dominik Weiss, Tomaž Ulaga
Die Markthalle in Basel wird bis 2012 instand gesetzt. Walt Galmarini und Ulaga Partner haben die Kuppel abgefangen und neu fundiert. Rahel Hartmann Schweizer
Von der Kuppel bis zum Campanile
43 HINTER DEM PARAVENT
Maren Harnack
Ein leichtes Möbel, das Christ & Gantenbein der Schweizer reformierten Kirche in London einverleibt haben, ersetzt die schwerfälligen Einbauten von einst.
46 HANDWERK UND MAGIE
Hansjörg Gadient
Die Landschaftsarchitekten Rotzler Krebs Partner haben den Brühlgutpark in Winterthur mit Magie in einen Stadtgarten verwandelt.
52 SIA
Geschäftslage im 2. Quartal 2010 | Wider den Bauleiter-Mangel | Tagung und Veranstaltungen | Aktuelle Kurse SIA Form
58 MESSE
600 Ausstellende, 15 Sonderschauen und ein grosses Rahmenprogramm bietet die «Bauen & Modernisieren» vom 2.–6.9.2010.
61 PRODUKTE
63 FIRMEN
77 IMPRESSUM
78 VERANSTALTUNGEN
Der Raum unter den Bögen der Aussersihler Bahnviadukte in Zürich – Denkmäler der Technikgeschichte – wurde umgestaltet («Strip und Netz-werk», S.32ff.), ihm wurde die Nutzung als Marktgasse zugespielt. Sichtbar bleibt das charakteristische Zyklopenmauerwek und im leichten Masse spürbar die Erschütterungen, die durch den Bahnverkehr auf den Viadukten verursacht werden. Eine Umnutzung von einer Markthalle zum Veranstaltungs- und Konsumtempel erfolgt derzeit in Basel an der Viaduktstrasse («Auf Zahnstochern», S.38ff).
Die imposante Betonschale aus dem Jahr 1929 prägt den Raum: Sie stellt sich wie eine Hand mit acht Fingern über den Eventbereich auf die Fingerkuppen, wobei zwischen den Fingern das emsige und geschäftige Treiben stattfinden kann. Ebenso öffnete die Schweizer Kirche in London im November letzten Jahres ihre Türen einem erweiterten Besucherkreis («Hinter dem Paravent», S.43ff.). Mit der Umformung des Innenraums der klassizistischen Kirche wurde die sakrale Halle entstaubt, von Veraltetem befreit und mit einem Stellwand-ähnlichen Einbau neu bestückt. Auch der neue Hauptsitz der Alternativen Bank in Olten erhielt eine Generalüberholung: Der ehemalige Geschäftssitz des Walter-Verlags wurde gemäss den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft saniert. Dazu gehört neben der Innendämmung der denkmalgeschützten Sandsteinfassade auch eine bankenuntypische Schlichtheit im Innenausbau («Sparsame Bank», S. 12–13). Die Verwandlung des Brühlgutparks in Winterthur in eine zeitgemässe Grünanlage baut genauso auf vorhandenen Qualitäten auf («Handwerk und Magie», S.46ff.): Der alte Baumbestand und die grosszügige Rasenfläche wurden belassen. Die Anlage an der Einfallsachse von Zürich kann von Beginn an genutzt werden, als wäre es nie anders gewesen.
Alle fünf Objekte wurden nicht zuletzt in die Gegenwart transformiert, um heute wieder modifiziert nutzbar zu sein. Der Glanz des Ursprüngli-chen schimmert – gerechtfertigter- und glücklicherweise – bei Markthallen, sakralem Kleinod und stattlichem Haus sowie beim Stadtgarten noch durch. Ein neuer «Lebensabschnitt» mit einer neuen Geschichte kann den «Lebensläufen» beigefügt werden.
Clementine van Rooden
05 WETTBEWERBE
Ein neuer Platz für Bern
12 MAGAZIN
Sparsame Bank | Akustischer und visueller Genuss | Überlegungn zum Schattenwurf | In der Welt der Kapseln | Sachverhalt in Sachen Seiler/Schiess | Klettern für Kunst und Architektur | Berner Baumweg
32 STRIP UND NETZWERK
Rahel Hartmann
Schweizer EM2N Architekten haben mit der Strategie des Sowohl-als-auch aus der Barriere des Wipkinger Viadukts eine vernetzende Struktur geschaffen. Stefan Bänziger Tragkonstruktion
38 AUF ZAHNSTOCHERN
Dominik Weiss, Tomaž Ulaga
Die Markthalle in Basel wird bis 2012 instand gesetzt. Walt Galmarini und Ulaga Partner haben die Kuppel abgefangen und neu fundiert. Rahel Hartmann Schweizer
Von der Kuppel bis zum Campanile
43 HINTER DEM PARAVENT
Maren Harnack
Ein leichtes Möbel, das Christ & Gantenbein der Schweizer reformierten Kirche in London einverleibt haben, ersetzt die schwerfälligen Einbauten von einst.
46 HANDWERK UND MAGIE
Hansjörg Gadient
Die Landschaftsarchitekten Rotzler Krebs Partner haben den Brühlgutpark in Winterthur mit Magie in einen Stadtgarten verwandelt.
52 SIA
Geschäftslage im 2. Quartal 2010 | Wider den Bauleiter-Mangel | Tagung und Veranstaltungen | Aktuelle Kurse SIA Form
58 MESSE
600 Ausstellende, 15 Sonderschauen und ein grosses Rahmenprogramm bietet die «Bauen & Modernisieren» vom 2.–6.9.2010.
61 PRODUKTE
63 FIRMEN
77 IMPRESSUM
78 VERANSTALTUNGEN
Weiterführende Links:
Verlags-AG der akademischen technischen Vereine
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