Zeitschrift
TEC21 2011|14
Zimmer mit Aussicht
Reisen, rasten, verweilen ... Während vieler Jahrhunderte waren grössere Ortswechsel zweckgebunden, dienten der Wallfahrt oder dem Handel. Reisen als Selbstzweck entwickelte sich erst Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Aufkommen der Freizeitkultur. Der Alpenraum als Reiseziel wurde zunächst von englischen Touristen entdeckt, die ihn während ihrer «grand tour» auf dem Weg nach Italien durchquerten und als «playground of Europe» mit Erstbesteigungen und Ski auch eroberten.
Diese TEC21-Ausgabe spannt den Bogen von der einfachen Herberge, die den Reisenden seit Jahrhunderten eine geschützte Unterkunft auf der Gotthardpasshöhe bietet, über ein zum Kurhotel avanciertes Berggasthaus aus der Frühzeit des Alpentourismus bis zu einem lokal stark ver-wurzelten ehemaligen Kurhaus am Zürichsee, das sich als Seminarhotel neu erfindet, ohne den Bezug zur lokalen Bevölkerung zu verlieren. Allen drei Projekten gemein ist ihre besondere Planungsgeschichte: Bei Umbau und Erweiterung des alten Hospizes auf dem Gotthardpass gelang Architekten und Ingenieuren durch die vereinte Entwicklung von Tragwerk und Architektur ein Bau, der von den extremen Witterungsverhältnis-sen erzählt und sich perfekt einpasst in diesen mit Bedeutungen aufgeladenen und von Ingenieurbauwerken geprägten Ort («Refugium am Gott-hard»).
Den geografischen und zeitlichen Parametern angemessen ist auch die Sanierung des Hotels «Maderanertal» im Kanton Uri. Das älteste noch erhaltene Gästebuch des ehemaligen Kurhotels stammt aus dem Jahr 1870 – und ist gefüllt mit Namen zeitgenössischer Prominenz, die das Hotel als Sommerfrische nutzte. In den letzten Jahren geriet die Anlage in Vergessenheit, eine Sanierung weckte sie 2008 wieder aus dem Dorn-röschenschlaf. Die Beteiligten entschieden sich für ein Vorgehen, das der abgelegenen Lage und den kurzen Baufenstern Rechnung trägt: Ge-baut wird in Etappen und erst, wenn die Finanzierung gesichert ist. Durch die behutsame und gleichzeitig pragmatische Planung konnte eine dem Ort angemessene Qualität wiedergewonnen werden («Sommerfrische, wiederbelebt»).
Dass sich die Wertschätzung von Architektur und damit der Rolle des Architekten als «mastermind» eines Projekts bei den verschiedenen Betei-ligten eines Bauvorhabens fundamental unterscheiden kann, zeigt dagegen der Artikel zum Bau des Hotels «Belvoir» in Rüschlikon am Zürich-see. Das ehemalige Kurhaus, das zeitweise Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler gehörte und sich später jahrzehntelang im Besitz der Gemeinde befand, wurde in den letzten zwei Jahren rundum erneuert. Dabei stellte sich auch die Frage nach dem Anteil der Architektur am Erfolg eines Hotelbetriebs («Nun kommen die Architekten ins Spiel»).
Tina Cieslik
05 WETTBEWERBE
Schulanlage in Menzingen ZG
12 MAGAZIN
Bücher | Rochade in der TEC21-Redaktion | Hotels – In Kürze | Konkurrenz auf der Strasse
18 REFUGIUM
AM GOTTHARD
Jürgen Tietz, Rolf Bachofner Das alte Hospiz auf dem Gotthardpass wurde umgebaut und erweitert. Architekten und Ingenieure schufen ein Bauwerk, das der Bedeutung des Ortes gerecht wird.
25 SOMMERFRISCHE,
WIEDERBELEBT
Tina Cieslik Das Hotel «Maderanertal» in Uri stammt aus dem 19. Jahrhundert. Planung und Ausführung der Sanierung berücksichtigten des-sen abgelegene Lage, die kurzen Baufenster und den
engen finanziellen Rahmen.
29 «NUN KOMMEN DIE ARCHITEKTEN INS SPIEL»
Albert Kirchengast Der Bau des Hotels «Belvoir» in Rüschlikon zeigt auf, wie Architektur unter-schiedlich wahrgenommen wird und welches Spannungsfeld sich daraus ergibt.
34 SIA
Neue Normen zur Tragwerkserhaltung | 47. Sitzung der ZNO
37 PRODUKTE
45 IMPRESSUM
46 VERANSTALTUNGEN
Diese TEC21-Ausgabe spannt den Bogen von der einfachen Herberge, die den Reisenden seit Jahrhunderten eine geschützte Unterkunft auf der Gotthardpasshöhe bietet, über ein zum Kurhotel avanciertes Berggasthaus aus der Frühzeit des Alpentourismus bis zu einem lokal stark ver-wurzelten ehemaligen Kurhaus am Zürichsee, das sich als Seminarhotel neu erfindet, ohne den Bezug zur lokalen Bevölkerung zu verlieren. Allen drei Projekten gemein ist ihre besondere Planungsgeschichte: Bei Umbau und Erweiterung des alten Hospizes auf dem Gotthardpass gelang Architekten und Ingenieuren durch die vereinte Entwicklung von Tragwerk und Architektur ein Bau, der von den extremen Witterungsverhältnis-sen erzählt und sich perfekt einpasst in diesen mit Bedeutungen aufgeladenen und von Ingenieurbauwerken geprägten Ort («Refugium am Gott-hard»).
Den geografischen und zeitlichen Parametern angemessen ist auch die Sanierung des Hotels «Maderanertal» im Kanton Uri. Das älteste noch erhaltene Gästebuch des ehemaligen Kurhotels stammt aus dem Jahr 1870 – und ist gefüllt mit Namen zeitgenössischer Prominenz, die das Hotel als Sommerfrische nutzte. In den letzten Jahren geriet die Anlage in Vergessenheit, eine Sanierung weckte sie 2008 wieder aus dem Dorn-röschenschlaf. Die Beteiligten entschieden sich für ein Vorgehen, das der abgelegenen Lage und den kurzen Baufenstern Rechnung trägt: Ge-baut wird in Etappen und erst, wenn die Finanzierung gesichert ist. Durch die behutsame und gleichzeitig pragmatische Planung konnte eine dem Ort angemessene Qualität wiedergewonnen werden («Sommerfrische, wiederbelebt»).
Dass sich die Wertschätzung von Architektur und damit der Rolle des Architekten als «mastermind» eines Projekts bei den verschiedenen Betei-ligten eines Bauvorhabens fundamental unterscheiden kann, zeigt dagegen der Artikel zum Bau des Hotels «Belvoir» in Rüschlikon am Zürich-see. Das ehemalige Kurhaus, das zeitweise Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler gehörte und sich später jahrzehntelang im Besitz der Gemeinde befand, wurde in den letzten zwei Jahren rundum erneuert. Dabei stellte sich auch die Frage nach dem Anteil der Architektur am Erfolg eines Hotelbetriebs («Nun kommen die Architekten ins Spiel»).
Tina Cieslik
05 WETTBEWERBE
Schulanlage in Menzingen ZG
12 MAGAZIN
Bücher | Rochade in der TEC21-Redaktion | Hotels – In Kürze | Konkurrenz auf der Strasse
18 REFUGIUM
AM GOTTHARD
Jürgen Tietz, Rolf Bachofner Das alte Hospiz auf dem Gotthardpass wurde umgebaut und erweitert. Architekten und Ingenieure schufen ein Bauwerk, das der Bedeutung des Ortes gerecht wird.
25 SOMMERFRISCHE,
WIEDERBELEBT
Tina Cieslik Das Hotel «Maderanertal» in Uri stammt aus dem 19. Jahrhundert. Planung und Ausführung der Sanierung berücksichtigten des-sen abgelegene Lage, die kurzen Baufenster und den
engen finanziellen Rahmen.
29 «NUN KOMMEN DIE ARCHITEKTEN INS SPIEL»
Albert Kirchengast Der Bau des Hotels «Belvoir» in Rüschlikon zeigt auf, wie Architektur unter-schiedlich wahrgenommen wird und welches Spannungsfeld sich daraus ergibt.
34 SIA
Neue Normen zur Tragwerkserhaltung | 47. Sitzung der ZNO
37 PRODUKTE
45 IMPRESSUM
46 VERANSTALTUNGEN
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Verlags-AG der akademischen technischen Vereine
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