Zeitschrift

TEC21 2012|25
IBA Hamburg
TEC21 2012|25
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
In diesem vierten Teil unserer Energiewende-Reihe blicken wir nach Hamburg, wo im Rahmen einer Internationalen Bauausstellung (IBA) erstmals neben städtebaulich-architektonischen Verbesserungen auch der energetische Umbau eines ganzen Stadtteils angestrebt wird.

IBA finden seit mehr als 100 Jahren in Deutschland statt. In dieser Zeit haben sie sich von einer Werkschau internationaler Architekten zu einem zeitlich konzentrierten Planungsinstrument weiterentwickelt. Die IBA Hamburg beschäftigt sich seit 2006 mit der Entwicklung des Stadtteils Wilhelmsburg, der auf einer Elbinsel gegenüber der Innenstadt und der HafenCity liegt. Unter dem Motto «Sprung über die Elbe» wendet sich Hamburgs Stadtentwicklung damit einem lange als «Hinterhof» vernachlässigten Stadtteil zu, der mit kulturellen, sozialen, städtebaulichen und energetischen Projekten aufgewertet wird («Den Hinterhof aufmöbeln»). Dabei geht es der IBA um ein vielschichtiges Miteinander verschiedener Ansprüche und Nutzungen: Neue Bildungsangebote, Begegnungsorte und attraktiver Wohnraum sollen sowohl die angestammte Bevölkerung im Stadtteil halten als auch neue Schichten anziehen; Industrie- und Infrastrukturflächen werden wieder öffentlich nutzbar. Gleichzeitig verfolgt man das ehrgeizige Ziel, den Stadtteil möglichst vollständig mit Wärme und Strom aus erneuerbaren Quellen zu versorgen («Viele Schritte zum Klimaziel»).

Symbolhaft vereinigt sind die Ziele der IBA Hamburg im Energiebunker, einem ehemaligen Flakturm, der architektonisch überzeugend zu einer Zentrale der erneuerbaren Energieversorgung mit Café und Museum umgebaut wird. Neben solchen herausragenden Beispielen beeindruckt die IBA vor allem durch die Vielzahl der Projekte, den kreativen Umgang mit schwierigen Orten und die angestrebte Nutzungspluralität. Den hohen Ansprüchen stehen aber auch «blinde Flecken» gegenüber. So bleiben die Energieprojekte in erster Linie auf technische Massnahmen beschränkt, während der Einfluss des Lebensstils weitgehend vernachlässigt wird. Kaum ein Thema waren auch die Siedlungsverdichtung und eine damit koordinierte Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs. Ausschlaggebend für den langfristigen Erfolg der IBA Hamburg wird sein, inwiefern es gelingt, die Projekte auch über das Abschlussjahr 2013 hinaus weiterzuführen und die noch fehlenden Themen einzubeziehen.

Noch am Anfang dieses Prozesses steht die IBA Basel, die letzten Herbst als trinationale Kooperation begonnen hat. Bis 2020 konzentriert man sich dort auf die Handlungsfelder «Landschaftsräume» und «Stadtraum entlang von Mobilitätsachsen».

Die Herausforderungen liegen vor allem im bescheidenen Budget und in der Koordination dreier verschiedener Verwaltungssysteme («Die IBA ist ein Dynamisierungstool»).

Claudia Carle, Alexander Felix

05 WETTBEWERBE
SIA-Architekturpreis 2011

08 MAGAZIN
«Die IBA ist ein Dynamisierungstool» | Rio 20: «Making it happen»! | Ein «Satellite» zur Kunstmesse

18 DEN HINTERHOF AUFMÖBELN
Alexander Felix
Die insgesamt 60 Projekte der IBA Hamburg zum Umbau des Stadtteils Wilhelmsburg verkörpern die Suche nach einer neuen ökologischen Moderne im Zusammenspiel von Städtebau, Architektur und Energieversorgung.

27 VIELE SCHRITTE ZUM KLIMAZIEL
Claudia Carle
Ein wesentlicher Pfeiler der IBA Hamburg ist der Klimaschutz durch Reduk­tion des Energiebedarfs und den Ausbau erneuerbarer Energien. Darüber hinaus werden Möglichkeiten zur Anpassung an den Klimawandel erprobt.

34 SIA
Beitritte zum SIA im 1. Quartal 2012 | Kurzmitteilungen | Sitzung der Energie­kommission 1 / 2012 | Neuer Betreuer Energiekommission

37 FIRMEN

45 IMPRESSUM

46 VERANSTALTUNGEN

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Verlags-AG der akademischen technischen Vereine

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