Zeitschrift
TEC21 2013|10
Zollfreie Strasse Basel
Den Ball aus dem Blumenbeet des Hobbygärtners zurückholen; die Bitte, beim Umzug über das Nachbargrundstück fahren zu dürfen – diese und ähnliche Situationen können, je nach nachbarschaftlicher Beziehung, Überwindung kosten oder gar zu Spannungen führen. In der Stadt Basel und ihrer Agglomeration gibt es hingegen eine lange Tradition, sich auf fremdem Gebiet zu bewegen, Fremde auf dem eigenen Gebiet zu dulden und Grenzen zu überschreiten. Denn der Agglomerationsraum verteilt sich auf Deutschland, Frankreich und vier Schweizer Kantone (AG, BL, BS, SO). Deren Grenzen bilden vielerorts Hindernisse für die Wirtschaft und die Mobilität der Bevölkerung. Exemplarisch für zahlreiche grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte – und Grenzen gibt es in der und um die Schweiz viele – stellen wir in dieser Ausgabe die Zollfreie Strasse vor, die Lörrach mit Weil am Rhein verbinden wird. Sie ist ein Teilstück der deutschen Bundesstrasse 317, führt aber über Schweizer Gebiet. Von der Idee bis zur Fertigstellung sind über 160 Jahre vergangen. Unter anderem stellt sich die Frage, ob die Trasse, die durch ein sensibles Landschaftsgebiet führt, heute überhaupt noch gebraucht wird. Ja, sagen die Verkehrsexperten, wenn auch aus anderen Gründen als Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute geht es in erster Linie darum, die Ortszentren von Weil am Rhein, Lörrach, Tüllingen und Riehen vom Durchgangsverkehr zu entlasten und aufzuwerten. Ob das gelingt und an welcher Stelle die neue Verbindung ihrerseits neuen Verkehr generiert, muss sich noch erweisen.
Warum aber gingen so viele Jahre ins Land, bis die Strasse gebaut wurde? Das lag vor allem an einem langwierigen politischen Prozess. Trotzdem sind sich Bernd Murgul vom Regierungspräsidium Freiburg und Rodolfo Lardi vom Tiefbauamt Basel-Stadt im Gespräch einig: Die Zusammenarbeit auf ihrer Ebene lief gut («Keine Strasse ist beliebt», S. 16). Die Reibereien bezogen sich auf nationale Belange wie unterschiedliche Vertragsgrundlagen und Bauvorschriften oder die voneinander abweichenden Mehrwertsteuersätze in der Schweiz und Deutschland. Bei vielen grenzüberschreitenden Projekten jedoch behindern offenbar weder die unterschiedliche Mentalität noch ungleiche Kommunikationsstile ein erfolgreiches Zusammenwirken.
Daniela Dietsche
In eigener Sache:
Um die Wünsche und Bedürfnisse unserer Leserschaft genauer kennenzulernen, haben wir auch diesem Heft einen Fragebogen beigelegt. Entwickelt hat ihn das Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich. Wir bitten Sie, ihn auszufüllen und zu retournieren. Eine digitale Version steht unter www.leserbefragung.tec21.ch zur Verfügung. Unter den Einsendungen verlosen wir 20 Büchergutscheine im Wert von je 50 Franken. Ihre Antwort hilft uns, TEC21 zu verbessern – herzlichen Dank fürs Mitmachen!
05 WETTBEWERBE
Dörflich oder urban? | Plantschen auf der Tunneldecke
10 MAGAZIN
Baustofftests für MCS-Kranke | Internationales Fassadensymposium
16 «KEINE STRASSE IST BELIEBT»
Daniela Dietsche
Ein Gespräch mit deutschen und schweizerischen Verantwortlichen zur Geschichte und Zusammenarbeit bei Planung und Bau der grenzüberschreitenden Zollfreien Strasse.
20 ÜBER FREMDES TERRAIN
Hermann Käser
Weniger die technische Ausgestaltung des rund 750 m langen Strassenabschnitts war aufwendig als vielmehr die Koordination der Projektbeteiligten und die unterschiedlichen Vorschriften und Gesetze.
23 DER RUTSCHHANG SCHLIPF
Laurent Pitteloud, Jörg Meier
Der Bau des Tagbautunnels am Fuss des Tüllinger Bergs weckte in der Bevölkerung alte Ängste, der Hang könne ins Rutschen kommen.
27 SIA
Der versteckte Stromverbrauch | Weiterhin äusserst gute Konjunktur | SIA: fortschrittlicher Berufsverband | Neuer BGA-Präsident
34 MESSEN
Cleantec City Bern | Suisse Floor Luzern
37 IMPRESSUM
38 VERANSTALTUNGEN
Warum aber gingen so viele Jahre ins Land, bis die Strasse gebaut wurde? Das lag vor allem an einem langwierigen politischen Prozess. Trotzdem sind sich Bernd Murgul vom Regierungspräsidium Freiburg und Rodolfo Lardi vom Tiefbauamt Basel-Stadt im Gespräch einig: Die Zusammenarbeit auf ihrer Ebene lief gut («Keine Strasse ist beliebt», S. 16). Die Reibereien bezogen sich auf nationale Belange wie unterschiedliche Vertragsgrundlagen und Bauvorschriften oder die voneinander abweichenden Mehrwertsteuersätze in der Schweiz und Deutschland. Bei vielen grenzüberschreitenden Projekten jedoch behindern offenbar weder die unterschiedliche Mentalität noch ungleiche Kommunikationsstile ein erfolgreiches Zusammenwirken.
Daniela Dietsche
In eigener Sache:
Um die Wünsche und Bedürfnisse unserer Leserschaft genauer kennenzulernen, haben wir auch diesem Heft einen Fragebogen beigelegt. Entwickelt hat ihn das Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich. Wir bitten Sie, ihn auszufüllen und zu retournieren. Eine digitale Version steht unter www.leserbefragung.tec21.ch zur Verfügung. Unter den Einsendungen verlosen wir 20 Büchergutscheine im Wert von je 50 Franken. Ihre Antwort hilft uns, TEC21 zu verbessern – herzlichen Dank fürs Mitmachen!
05 WETTBEWERBE
Dörflich oder urban? | Plantschen auf der Tunneldecke
10 MAGAZIN
Baustofftests für MCS-Kranke | Internationales Fassadensymposium
16 «KEINE STRASSE IST BELIEBT»
Daniela Dietsche
Ein Gespräch mit deutschen und schweizerischen Verantwortlichen zur Geschichte und Zusammenarbeit bei Planung und Bau der grenzüberschreitenden Zollfreien Strasse.
20 ÜBER FREMDES TERRAIN
Hermann Käser
Weniger die technische Ausgestaltung des rund 750 m langen Strassenabschnitts war aufwendig als vielmehr die Koordination der Projektbeteiligten und die unterschiedlichen Vorschriften und Gesetze.
23 DER RUTSCHHANG SCHLIPF
Laurent Pitteloud, Jörg Meier
Der Bau des Tagbautunnels am Fuss des Tüllinger Bergs weckte in der Bevölkerung alte Ängste, der Hang könne ins Rutschen kommen.
27 SIA
Der versteckte Stromverbrauch | Weiterhin äusserst gute Konjunktur | SIA: fortschrittlicher Berufsverband | Neuer BGA-Präsident
34 MESSEN
Cleantec City Bern | Suisse Floor Luzern
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