Zeitschrift

TEC21 2013|19
Grün in der Dichte
TEC21 2013|19
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Mit der Zustimmung zur Revision des Raumplanungsgesetzes hat eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung am 3. März eine Siedlungsentwicklung nach innen gutgeheis­sen. Wie diese konkret aussehen muss, damit die Lebensqualität – auch die subjektiv empfundene – in unseren Städten und Gemeinden nicht sinkt, sondern eher steigt, ist Thema unserer laufenden Heftreihe «Dichte». Das erste Heft dieser Reihe (TEC21 9/2013) bot einen Überblick über die Bandbreite aller dafür relevanten Faktoren; in den nachfolgenden Heften werden sie nun einzeln vertieft.

Die vorliegende Ausgabe konzentriert sich auf die Grünräume in den Städten und Ortschaften. Die bauliche Verdichtung setzt sie zwangsläufig unter Druck, sei es, weil Gärten und letzte Kulturlandreste überbaut werden, sei es, weil mehr Menschen die vorhandenen Erholungsräume nutzen. Zusammen mit der Verteuerung von Wohnraum und diffusen Ängsten vor einer Übervölkerung könnte dies die positive Haltung gegenüber dem verdichteten Bauen schon bald wieder zum Kippen bringen. Deshalb müssen unbedingt auch die vorteilhaften Auswirkungen des Verdichtens aufgezeigt werden (vgl. TEC21 9/2013).

Der Druck auf die Grünflächen bietet die Chance, deren Qualität zu verbessern, sowohl für die Erholungssuchenden als auch für Pflanzen und Tiere. Denn monotone Rasenflächen mit wenigen exotischen Sträuchern, wie sie in vielen Wohn- und Geschäftsüberbauungen noch anzutreffen sind, bieten weder den einen noch den anderen viel. Die Umgestaltung solcher Areale zu struktur- und abwechslungsreichen Grünräumen kann den Flächenverlust durchaus wettmachen. Ein wichtiges Prinzip ist dabei – wie generell beim verdichteten Bauen – das Sowohl-als-auch: das kluge Kombinieren verschiedener Funktionen und Nutzungen. So kann ein Park gleichzeitig ­Naturschutzgebiet sein (vgl. «Spuren, Sporen, Spolien»), ein Sportplatz gleichzeitig grüner Quartiertreffpunkt (vgl. «Das Thema Grünräume ist sehr gut verankert») oder eine Baubrache temporärer Gemeinschaftsgarten und Spielplatz (vgl. «Sommer­blumen und Stadtmenschen»).

Nicht zuletzt führt der Druck auf die Grünräume dazu, dass bisher ungenutzte Flächen entdeckt werden, wo Grünräume geschaffen werden können, zum Beispiel auf Haus- und Hallendächern, Überdeckungen von Verkehrsachsen oder auf Verkehrs- und Industriebrachen. Der Druck lenkt so das Augenmerk auf eine durchdachte und sorgfältige Gestaltung der vielen vorhandenen, aber bisher weder für Flora und Fauna noch für uns Menschen wirklich brauchbaren Flächen.

Claudia Carle, Ruedi Weidmann

05 WETTBEWERB
Auszeichnung FEB 2012/2013

08 MAGAZIN
«Schwingende Gewölbe» | Sommerblumen und Stadtmenschen

16 SPUREN, SPOREN, SPOLIEN
Hansjörg Gadient
Mit dem Basler Erlenmattpark hat der Landschaftsplaner Raymond Vogel einen ökologisch, sozial und historisch gedachten, ganzheitlich geplanten städtischen Freiraum geschaffen.

21 «DAS THEMA GRÜNRÄUME IST SEHR GUT VERANKERT»
Claudia Carle
Ein Gespräch mit Grün Stadt Zürich über die Möglichkeiten, trotz dem ­Verdichtungsdruck neue Grünräume zu schaffen oder die Qualität der bestehenden für Erholung und Ökologie zu erhöhen.

27 SIA
Beitritte zum SIA im 1. Quartal 2013 |
Neue Verjährungsfristen | Suffizienz –
wie viel ist genug?

34 PRODUKTE
GEZE | Schindler | Allega | Colores | SFS unimarket

37 IMPRESSUM

38 VERANSTALTUNGEN

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Verlags-AG der akademischen technischen Vereine

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