Zeitschrift

TEC21 2013|48
Tragende Werte
TEC21 2013|48
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Protagonist dieser Ausgabe von TEC21 ist das bestehende Tragwerk. Es als zentrales Thema aufzunehmen ist naheliegend, denn meist ist es einmalig und schon allein deshalb beachtenswert. Es ist aber auch effizient, funktionstüchtig, hoffentlich formvollendet, oftmals konstruktiv interessant und – nicht zu vergessen und zu unterschätzen – durchaus fotogen. In den Räumen zwischen den bestehenden Trag­werken werden Fotoshootings gemacht; Fotografen setzen Models vor Sichtbeton­pfei­lern in Szene. Die raue und doch stimmige Atmosphäre zieht Musikbands an, die zu ihrem Song einen Videoclip drehen möchten. Ein frei­gelegtes Tragwerk scheint dazu beizutragen, etwas und jemanden ins rechte Licht zu stellen. Selten aber steht unser Protagonist selber im Mittelpunkt, und wenn er denn einmal von Fotografen in den Fokus gerückt wird, dann kaum wegen seiner ingenieurspezifischer ­Cha­rakteristika.

Diese lichten die Bauingenieure selbst ab – oft ohne Gespür für ein attrak­tives Bild. Für sie soll das Foto vielmehr informativ und nützlich sein.

Ingenieurspezifisch interessante und sehenswerte Details lassen sich durchaus attraktiv fotografieren. Fotografen, die das können, sind allerdings selten; die Szene steckt noch in den Kinderschuhen. Die Situation ist vergleichbar mit einem Er­lebnis, das Robert Bösch, Bergsteiger und Berufsfotograf, kürzlich in seinem ein­drück­lichen Vortrag «Passion für Berge» in Oberägeri schilderte: Bei seinem ­ersten Fotoauftrag musste er sich von einem Cheflayouter sagen lassen, er sei wohl ein aus­gezeich­neter Bergsteiger, der nebenbei fotografiere; sein Kollege hingegen – der ein ausgezeichneter Fotograf ist und nebenbei zu Berg geht – liefere zumindest brauchbares Bildmaterial. Wie die Bergfotografie wird sich auch die Tragwerksfotografie weiterent­wickeln und zu einer ausgereiften Berufsgattung avancieren. Dies bleibt zumindest zu hoffen, denn unser Protagonist zeichnet sich durch Eigenheiten aus, die es wert sind, herausgestellt zu werden, um sie der Öffentlichkeit zu zeigen.

Lesen Sie in «Wertvolle Tragwerke», in «Erhalten zählt sich aus» und insbesondere in «Ein Tragwerk wirbt für sich», was bestehende Tragwerke auszeichnet. Mit der ­Villa Hauteroche in Le Pont VD hat TEC21 eine echte Trouvaille auf­gespürt, die als eine kleine Sensation betrachtet werden darf. Lassen sie sich von der Wirkung und Ausstrahlung inspirieren, die ein Tragwerk haben kann.

Vielleicht können die ­Artikel dazu beitragen, die Wertschätzung von bestehenden Tragwerken zu steigern.

Clementine van Rooden

Anmerkung:
Die Gesellschaft für Ingenieurbaukunst veranstaltet Ende Februar 2014 eine Exkursion zur Villa Hauteroche. Details dazu finden Sie demnächst auf www.ingbaukunst.ch

05 WETTBEWERBE
Auszeichnung guter Bauten im Kanton ­Zürich 2013 – an der Grenze

08 PERSÖNLICH
«Eine Designwoche für Zürich» | Ämter und Ehren

10 MAGAZIN
Adventsverlosung auf | ­Studie: Klimawandel im urbanen Raum | AS: «Eine Furche ziehen für die Kultur» | Eine Begegnung zweier Urbanisten | Design Preis Schweiz

16 WERTVOLLE TRAGWERKE
Clementine van Rooden
Bestehende Trag­werke werden in vielerlei Hinsicht verkannt. Es ist an der Zeit, sie ­differenziert zu achten.

18 ERHALTEN ZAHLT SICH AUS
Paul Lüchinger
An drei Beispielen aus seiner jahrelangen praktischen Tätigkeit erläutert der Autor, welche materiellen Kriterien jeweils für einen Erhalt des Tragwerks sprachen.

21 EINTRAGWERK WIRBT FÜR SICH
Eugen Brühwiler
Die Villa Hauteroche in Le Pont am Lac de Joux ist eine Trouvaille unter den bestehenden Tragwerken. Für die Schweiz ist sie eine bautechnische Pionierleistung sondergleichen.

27 SIA
Neue Vorstandsmitglieder | Swissbau Focus 2014 | Umgang mit Widersprüchen | Denkmalschutz versus Baukunde | Direkt-Link zu SIA-Form-Kursen

30 MESSE
neue räume 13, Zürich

37 IMPRESSUM

38 VERANSTALTUNGEN

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Weiterführende Links:
Verlags-AG der akademischen technischen Vereine

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