Zeitschrift

TEC21 2014|01-02
Dörfer verdichten
TEC21 2014|01-02
zur Zeitschrift: TEC21
Verlag: Verlags-AG
Dem Verdichten hat TEC21 in den vergangenen Monaten eine ganze Heftserie gewidmet. Die Beiträge sind im Dossier «Nachhaltigkeit planen» auf versammelt. Dieses letzte Heft der Reihe lenkt den Blick aufs Dorf. Verdichten war bisher ein Thema für Städte und Agglomerationen, doch nun erreicht es die Dörfer. Denn nach der Annahme des revidierten Raumplanungsgesetzes durch das Schweizer Stimmvolk im März 2013 dürfen viele Gemeinden kein neues Bauland mehr einzonen. Die künftige Entwicklung muss daher nach innen gehen: Bereits eingezonte ­Wiesen müssen überbaut, Baulücken gefüllt, leerstehende Bauten ersetzt oder neu genutzt, niedere Häuser aufgestockt und kleine Bauten erweitert werden.

Das alles ist aber komplizierter, als eine Wiese für Einfamilienhäuser zu erschliessen. In der dörflichen Dichte müssen Bauvorhaben die Interessen der Nachbarn und ­wertvolle Altbauten berücksichtigen.

Bauen heisst hier Planen: einen Prozess starten, Experten ins Boot holen, mit der Bevölkerung reden, Vorschläge erarbeiten lassen, erneut diskutieren usw. Das kostet Zeit und Geld. Für Städte ist dies selbst­verständlich, aber wie sollen kleine Gemeinden, in denen die Milizpolitiker/-innen nach Feierabend tagen und die Baubehörde aus einer Teilzeitstelle besteht, eine solche Aufgabe meistern?

Hilfe kommt von der Vereinigung für Landesplanung. Ihr Beratungsprogramm «Dialog Siedlung» hilft Gemeinden, einen produktiven Planungsprozess anzustossen (vgl. S. 16). Die Vereinigung für Landesplanung wurde 1943 von Planern gegründet, die schon damals mahnten, die Ausdehnung unserer Siedlungen müsse beschränkt und die Landschaft geschont werden. Sie waren Rufer in der Wüste. 70 Jahre später stos­sen ihre Nachfolger nun erstmals auf offene Ohren. Doch allein werden sie es kaum schaffen. Es wäre darum sinnvoll, wenn die Kantone die Gemeinden beim Etablieren einer aktiven kommunalen Planungskultur unterstützen würden.

Einen Teil der Raumplanungsaufgaben gehen die Gemeinden sinnvollerweise gemeinsam mit ihren Nachbarn an. Wie sich die überkommunale Zusammenarbeit ­konsequent institutionalisieren lässt, demonstriert der Kanton Bern (vgl. S. 22).

Ruedi Weidmann


Liebe Leserin, lieber Leser,

2014 wird für TEC21 ein besonderes Jahr. Wir feiern das 140-jährige Bestehen unserer ­Zeitschrift, die 1874 als «Die Eisenbahn» das Licht der Welt erblickt hat. Und weil das nicht alle Tage vorkommt, feiern wir in einem massgeschneiderten Kleid: TEC21 lanciert eine neue Grafik, inhaltliche Überraschungen und einen revidierten Heftaufbau.

Die erste Ausgabe, TEC21 3-4/2014, erscheint am 17. Januar 2014, nach einer ungewohnt langen Pause von drei Wochen. Wir wünschen Ihnen ein gutes neues Jahr!

05 WETTBEWERBE
Studieren und Wohnen am Lagerplatz

10 MAGAZIN
Der Berg wird wieder eine Insel | Gebäudetechnik mit Werten | Abbruchobjekt Maillart-Brücke | Farbkultur auf dem Land

16 «GEMEINDEN HABEN VIEL GESTALTUNGSSPIELRAUM»
Ruedi Weidmann
Viele Gemeinden sind überfordert: Sie dürfen kein Land mehr einzonen und müssen gegen innen wachsen. Die Vereinigung für Landesplanung berät sie dabei. Direktor Lukas Bühlmann erzählt aus dem Beratungsprogramm «Dialog Siedlung».

22 DER BERNER WEG ZUR KOMMUNALEN PLANUNG
Lukas Denzler
Kein Kanton institutionalisiert überkommunale Zusammenarbeit so konsequent wie Bern. Die räumliche Entwicklung wird an Regionalkonferenzen diskutiert und von regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzepten gelenkt.

27 SIA
Keine Energiewende ohne Vernetzung | Dringend gesucht: Urbanisten | Schweizer Plätze entdecken | SIA-Form Fort- und Weiterbildung

33 WEITERBILDUNG | PRODUKTE
Berner Fachhochschule Biel | Computerworks

37 IMPRESSUM

38 VERANSTALTUNGEN

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