Die Architekten Klas Anshelm, Bengt Edman und Bernt Nyberg können mit ihrem Interesse an Konstruktion und Material als Weggefährten des New Brutalism gelten, dessen direkter Ausdruck und Authentizität heute von grosser Aktualität sind. Trotzdem sind die drei Architekten aus dem schwedischen Lund in der Schweiz weitgehend unbekannt und eine eigentliche Entdeckung. Für dieses Heft hat Christoph Wieser als Gastredaktor seine Recherchen zur skandinavischen Architektur weitergeführt. Diese und das nordische Design waren in der Nachkriegszeit prägend für die Schweiz, das neutrale Schweden wurde oft mit der Schweiz verglichen. Hier nimmt das Heft anhand dreier auf eigenen Wegen forschender Architekten den Faden wieder auf. Am Weg der schwedischen Architektur ist erkennbar, welchen Einfluss die zentralistische Steuerung des Bauwesens nehmen kann. Waren beide Länder, Schweden und die Schweiz in der Zeit unmittelbar nach dem Krieg noch Vorbilder für eine Weiterführung, ja Humanisierung der Moderne, so stehen sie heute an gänzlich unterschiedlicher Stelle.

Tibor Joanelly und Roland Züger
Gefügt, nicht gegossen
Zur Aktualität der schwedischen Nachkriegsarchitektur

Claes Caldenby
Die Logik der Architektur
Klas Anshelm, Bengt Edman und Bernt Nyberg im schwedischen Kontext

Christoph Wieser
Kontinuität und Experiment – Klas Anshelm

Tomas Lewan
Handwerk und System – Bengt Edman

Vanja Knocke
Die Fähigkeit, zu staunen – Bernt Nyberg

Lennart Holm
Drei in Lund

Architekturführer Lund mit Stadtplan

Zudem:
Debatte: Standard nachhaltiges Bauen SNBS – ein Entwurfsproblem?
Wettbewerb: Neubau der Rechtsfakultät der Universität Freiburg
Zeitzeichen: Fabienne Hoelzel über effiziente Ineffizienz
Analyse: Giulio Bettini findet Mailänder Spuren in der Zürcher Architektur
werk-material 644: Neubau Laufstall in Wildenstein von Kury Stähelin Architekten, Basel und Delémont
werk-material 645: Neubau Laufstall in Haslen von Egger Partner AG, Schönenberg