Zeitschrift
db deutsche bauzeitung 04|2016
Wohnen – gut und günstig
Der enorme Zustrom von Schutz suchenden Menschen setzt die Politik in Europa unter Druck. Vorbei sind die Zeiten, in denen man die drängenden Probleme des Wohnungsbaus aussitzen konnte. Laut Pestel-Institut besteht ein Bedarf an 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr bis 2020, darunter 80.000 Sozialwohnungen. Zwei Drittel davon wird man wohl schaffen, der stetig anwachsende Rückstand ist aber kaum mehr aufzuholen. Es bedarf dringend der Revision lieb gewordener Behördenstrukturen und unbeherrschbarer Regelwerke. Einige Wohnungsbaugesellschaften und Architekten haben sich auf den Weg durch den Normen- und Beschränkungsdschungel gemacht und bereits jetzt überzeugende Lösungen gefunden. Nach kritischer Analyse und mit durchdachten Konzepten können Generationen übergreifende, verdichtete, mitunter sogar flexible Wohnformen für jeden Geldbeutel entstehen, wie Sie auf den folgenden Seiten sehen können. Es mangelt also nicht etwa am Gestaltungswillen der Planer und Entwickler – das beweisen allein schon die berühmten Low-Budget-Projekte von Lacaton & Vassal, wie z. B. in der »Cité Manifeste« in Mulhouse – vielmehr bedarf es einer Art Kulturrevolution in der Politik, damit Raum für Neues, für Experimente, für gesellschaftliche Veränderung entstehen kann. | Achim Geissinger
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