Zeitschrift
db deutsche Bauzeitung 2018|07-08
Auf dem Land
Viele Dörfer befinden sich im Wandel; die gewohnte Einteilung von Land (= Abgeschiedenheit/Weltfremde) und Stadt (= Weltgewandtheit/Progressivität) hat ihre Gültigkeit verloren. Die Bewohnerstruktur verändert sich, klassische Funktionen fallen weg, andere kommen hinzu. Dennoch ist die Infrastruktur bedroht, und mit all dem auch der ursprüngliche Ortscharakter. Dazu kommt der unglückselige §13b BauGB, der mit dem »beschleunigten Verfahren« den Flächenverbrauch durch neue Einfamilienhäuser an den Rändern kleinerer Gemeinden vorantreibt und die Ortskerne weiter veröden lässt (s. Kommentar db 8/2017).
Diese Phänomene sind nicht neu, immer wieder neu sind aber die Herangehensweisen, mit denen sich die dörflichen Strukturen wiederbeleben lassen, indem man die Bürger beteiligt, örtliche Besonderheiten herausarbeitet und das Gemeinschaftsgefühl stärkt.
Zumeist braucht es dazu einzelne Persönlichkeiten, die andere mitreißen und die üblichen Bedenkenträger überzeugen können. Dies kann im Rahmen von Baugemeinschaften ebenso stattfinden wie auf der Ebene gesamter Gemeinden.
Gestalterisch empfehlen sich die Herangehensweisen, wie der Architekt sie im Seminar »Bauen im ländlichen Raum« erlernt: Eigenheiten aufspüren, den Kern erfassen und für den Entwurf nutzbar machen. Es ist legitim, dabei extrem nah an traditionellen Erscheinungsformen zu arbeiten, wie das die Münchener Architekten gerstmeir inic beim Bau des Bauernhauses in Kleinmaulberg getan haben (s. Bild), indem sie Elemente und Prinzipien des Bestands ringsum in Zusammenarbeit mit den Handwerkern weiterentwickelt und neu kombiniert haben.
Freilich darf eine bauliche Veränderung aber auch deutlich als neue Zutat erkennbar sein. Unsere Projektauswahl für die folgenden Seiten bietet dazu eine Grundlage für den Diskurs. | Achim Geissinger
Diese Phänomene sind nicht neu, immer wieder neu sind aber die Herangehensweisen, mit denen sich die dörflichen Strukturen wiederbeleben lassen, indem man die Bürger beteiligt, örtliche Besonderheiten herausarbeitet und das Gemeinschaftsgefühl stärkt.
Zumeist braucht es dazu einzelne Persönlichkeiten, die andere mitreißen und die üblichen Bedenkenträger überzeugen können. Dies kann im Rahmen von Baugemeinschaften ebenso stattfinden wie auf der Ebene gesamter Gemeinden.
Gestalterisch empfehlen sich die Herangehensweisen, wie der Architekt sie im Seminar »Bauen im ländlichen Raum« erlernt: Eigenheiten aufspüren, den Kern erfassen und für den Entwurf nutzbar machen. Es ist legitim, dabei extrem nah an traditionellen Erscheinungsformen zu arbeiten, wie das die Münchener Architekten gerstmeir inic beim Bau des Bauernhauses in Kleinmaulberg getan haben (s. Bild), indem sie Elemente und Prinzipien des Bestands ringsum in Zusammenarbeit mit den Handwerkern weiterentwickelt und neu kombiniert haben.
Freilich darf eine bauliche Veränderung aber auch deutlich als neue Zutat erkennbar sein. Unsere Projektauswahl für die folgenden Seiten bietet dazu eine Grundlage für den Diskurs. | Achim Geissinger
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