Publikation

Twentyfive x Herzog & de Meuron
Twentyfive x Herzog & de Meuron
Verlag: Steidl
ISBN: 978-3-96999-127-5
Sprache: Deutsch
Publikationsdatum: 2024
Umfang: 496 Seiten, 870 Abbildungen
Format: Leinen, 26.5 x 24.5 cm

Fünfundzwanzig Mal Herzog & de Meuron

14. Januar 2025 - Martina Pfeifer Steiner
Gewichtig und wesentlich präsentiert das Buch fünfundzwanzig Werke der Pritzker-Preisträger Herzog & de Meuron. Kunsthistoriker Stanislaus von Moos und Architekt Arthur Rüegg haben aus dem annähernd sechshundert Bauten und Projekte umfassenden Gesamtwerk der Schweizer Architekten in über 35 Ländern selektiert: „Die Absicht war, anhand einer Auswahl von Werken die signifikantesten entwurfstheoretischen Leitlinien herauszuarbeiten und zugleich dem künstlerischen Anspruch oder dem, was wir darunter zu verstehen meinten, mit einer gezielten Selektion des umfangreichen Bildmaterials gerecht zu werden.“

An sich wäre die über vierzig Jahre kontinuierlich nachgeführte Projektdokumentation – insbesondere mit der bislang sechsbändigen Monografie – komplett, doch die zwei Autoren reizte „so etwas wie eine kritisch wertende Zwischenbilanz des bisherigen Œuvres“. Für ihre zwei ausführlichen Essays über die Entwurfsmethode der Architekten dienten die mannigfachen, weitverstreuten veröffentlichten Texte und Interviews der Architekten, und von einer erneuten Befragung von Jaques Herzog und Pierre de Meuron wurde abgesehen. Umso wertvoller und wichtiger war der uneingeschränkte Archiv-Zugang mit dem riesigen Fundus an Plänen, Bildern, Texten, Modellen, Skizzen, Skizzenbüchern, Zeichnungen und Schemata, der inzwischen in eine gemeinnützige Stiftung eingebracht wurde und in einem eigenen Gebäude auf dem Basler Dreispitz-Areal großzügige Räumlichkeiten gefunden hat.

Eine Besonderheit sind zwei separate, auf schwarzem Papier gedruckte Bildteile, die noch nie zugänglich waren: Als Opener, Einblicke in das Fotoarchiv von Pierre de Meuron, die zum Teil mit eventuellen Bauplätzen zu tun haben, aber auch bekannte und weniger bekannte Architekturdenkmäler, Kathedralgewölbe oder Erkundungen auf Reisen zeigen; und als Finale die Postkartensammlung von Jacques Herzog.

Die fünfundzwanzig ausgewählten Bauten aus allen Schaffensperioden sollen die zentralen Aspekte des Gesamtwerks dieser bedeutenden Architekten abdecken und werden in sorgfältig orchestrieten Bildstrecken bekannter Architekturfotografinnen und Fotografen, mit aufschlussreichen Texten von abwechselnd einem der Autoren, technischen Daten, Plänen und Literaturhinweisen vermittelt. Erwartbar, dass bei dieser persönlichen Auswahl die Elbphilharmonie, das VitraHaus, das Vitra Schaudepot und das Ricola Lagerhaus nicht fehlen kann. Ein Ausschnitt Wolfgang Tillmans Fotografie in der Erweiterung der Tate Modern gibt das Titelbild am Schutzumschlag des leinengebundenen prächtigen Bands. Bleibt noch über die Haptik und das Spiel von Papierqualitäten zu berichten: Auch die hundert Seiten mit den Essays und der Anhang sind – wie die Inlays mit den privaten Fotoarchiven von Herzog und de Meuron auf schwarz – etwas rauer und im Ton weißer als im Hauptteil mit den Projekten, wo vor allem die Bilder brillant zur Geltung kommen. Da wurden offensichtlich in die Buchgestaltung ebenso viel Sorgfalt und feinsinnige Gedanken eingebracht.

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