Publikation
Water House
ISBN: 3-7913-3280-5
Sprache: englisch
Publikationsdatum: 2005
Umfang: 144 S., 234 farbige Abb., 12 sw Abb.
Format: Softcover, 26.5 x 23 cm
Vom Hausboot bis zum Eispalast
Bauen am, im, unter und mit Wasser
6. Mai 2005 - Hubertus Adam
Wasser war über Jahrhunderte Segen und Bedrohung zugleich. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts erlebte das Meer - wie schon zuvor die Bergwelt - eine Neubewertung: Seebäder entstanden, und Touristen entdeckten die Küsten, wo vorher zumeist nur diejenigen gewohnt hatten, die aus Gründen von Handel und Arbeit dazu gezwungen waren. Im 20. Jahrhundert schien die Natur beherrschbar geworden zu sein. Mit der Eindeichung der Zuidersee und dem Deltaplan gelang es den Niederlanden, dem Meer grosse Landgebiete abzutrotzen. Der Münchner Architekt Hermann Sörgel imaginierte in den späten zwanziger Jahren eine Absenkung des Mittelmeerspiegels um 200 Meter durch ein Sperrwerk bei Gibraltar; und in den sechziger Jahren planten die japanischen Metabolisten gewaltige Wohnkomplexe über der Tokyo Bay.
In welchem Masse die Architekten und Planer auch heute eine Auseinandersetzung mit dem Thema Wasser suchen, zeigt das Buch «Water House», das die wichtigsten Projekte der letzten Jahre in knapper Form präsentiert. Dazu zählen die auf einem Landgewinnungsgelände nahe Schanghai um einen kreisförmigen See entstehende Stadt Luchao des Büros von Gerkan Marg und Partner, aber auch das Konzept der spanischen Architekten Cervera, Piaz und Celaya, vor der chinesischen Küste ein 300-geschossiges Hochhaus für 100 000 Bewohner auf einer künstlichen Insel zu errichten. Palmenförmige Kunstinseln mit Villen und Hotels dienen dem Emirat Dubai dazu, neue Einkünfte zu sichern.
Floating Houses sind schwimmende Ansiedlungen. Was früher als Hausboot mit alternativen Lebensformen assoziiert wurde, heisst heute oft «Loft Boat» und zieht eine urbane Klientel an. Derlei Konzepte werden vor allem in den Niederlanden umgesetzt, doch schwimmende Behausungen sind ebenso in Form von Rettungsinseln im kleinen wie als schwimmende Städte im grossen Massstab denkbar. Eine Erweiterung der Floating Houses in die Unterwasserwelt stellt die Submerging Architecture dar - etwa in Form von «Undersea Islands», wie sie Richard Buckminster Fuller in den sechziger Jahren plante, oder als Touristenattraktion: Die israelischen Architekten Sefi Kiryaty und Ryala Serfaty realisierten das Gourmetrestaurant Red Sea Star in der Bucht von Eilat im Roten Meer.
Schliesslich thematisiert Herausgeber Felix Flesche Wasser als Baumaterial selbst. Das abschliessende Kapitel Frozen Hard stellt Projekte aus Eis vor. Dabei spannt sich der Bogen von den Versuchen des Schweizer Ingenieurs Heinz Isler, schalen- und zeltartige Tragwerke aus wassergetränkten und gefrorenen Textilien zu konstruieren, bis hin zu den Kunstbauten aus Eis, die im Rahmen der «Snow Show» im finnischen Rovaniemi entstehen. An den avantgardistischen Projekten ist die internationale Architekturprominenz beteiligt - darunter Zaha Hadid, Steven Holl oder das New Yorker Büro Asymptote.
In welchem Masse die Architekten und Planer auch heute eine Auseinandersetzung mit dem Thema Wasser suchen, zeigt das Buch «Water House», das die wichtigsten Projekte der letzten Jahre in knapper Form präsentiert. Dazu zählen die auf einem Landgewinnungsgelände nahe Schanghai um einen kreisförmigen See entstehende Stadt Luchao des Büros von Gerkan Marg und Partner, aber auch das Konzept der spanischen Architekten Cervera, Piaz und Celaya, vor der chinesischen Küste ein 300-geschossiges Hochhaus für 100 000 Bewohner auf einer künstlichen Insel zu errichten. Palmenförmige Kunstinseln mit Villen und Hotels dienen dem Emirat Dubai dazu, neue Einkünfte zu sichern.
Floating Houses sind schwimmende Ansiedlungen. Was früher als Hausboot mit alternativen Lebensformen assoziiert wurde, heisst heute oft «Loft Boat» und zieht eine urbane Klientel an. Derlei Konzepte werden vor allem in den Niederlanden umgesetzt, doch schwimmende Behausungen sind ebenso in Form von Rettungsinseln im kleinen wie als schwimmende Städte im grossen Massstab denkbar. Eine Erweiterung der Floating Houses in die Unterwasserwelt stellt die Submerging Architecture dar - etwa in Form von «Undersea Islands», wie sie Richard Buckminster Fuller in den sechziger Jahren plante, oder als Touristenattraktion: Die israelischen Architekten Sefi Kiryaty und Ryala Serfaty realisierten das Gourmetrestaurant Red Sea Star in der Bucht von Eilat im Roten Meer.
Schliesslich thematisiert Herausgeber Felix Flesche Wasser als Baumaterial selbst. Das abschliessende Kapitel Frozen Hard stellt Projekte aus Eis vor. Dabei spannt sich der Bogen von den Versuchen des Schweizer Ingenieurs Heinz Isler, schalen- und zeltartige Tragwerke aus wassergetränkten und gefrorenen Textilien zu konstruieren, bis hin zu den Kunstbauten aus Eis, die im Rahmen der «Snow Show» im finnischen Rovaniemi entstehen. An den avantgardistischen Projekten ist die internationale Architekturprominenz beteiligt - darunter Zaha Hadid, Steven Holl oder das New Yorker Büro Asymptote.
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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