Bauwerk

Haus mo.na
synn architekten - Wien (A) - 2004
Haus mo.na, Foto: synn architekten ZT-OG
Haus mo.na, Foto: Haiden & Baumann
Haus mo.na, Foto: Haiden & Baumann
24. März 2005 - Az W
Als das in den 1940er Jahren erbaute Einfamilienhaus in Mauer in den Besitz zweier nicht verwandter Erben überging, wurde die ohnehin nicht sehr großflächige „Substanz“ horizontal in zwei Tops aufgeteilt, mit dem Nachteil, dass die (an eine vierköpfige Familie vermietete) Wohnung im Obergeschoss über die Stiege im privaten Vorraum der Erdgeschosswohnung erschlossen wurde. Da die Bewohnerin des ebenerdigen „Durchhauses“ ohnehin den Wunsch hatte, ihren Lebensbereich um einen Wintergarten zu erweitern, beauftragte sie die Architekten mit diesem kleinen Zubau, der in seinem räumlichen Angebot einen überraschenden Mehrwert bietet. Der ans Nordwesteck des Hauses geschmiegte zweigeschossige Annex (Holzständerkonstruktion mit einer Haut aus Kupferbändern) fasst einen Vorraum mit Kellerabgang, den südseitig verglasten Wintergarten im EG sowie einen auskragenden Schlafraum mit Bad im OG. Das Drehmoment der ostseitig und überkopf verglasten Treppe ist der Kubatur eingeschrieben, verleiht dem Zubau seine gegliederte Bewegung. Die obere Wohneinheit ist nun durch eine nordseitige Freitreppe erschlossen, sodass auch hier ein kleiner Raumgewinn möglich war.

Alt- und Zubau sind durch einen großen Wanddurchbruch miteinander verbunden, durch Entfernen einer tragenden Wand konnte die ursprüngliche „Zellstruktur“ der Räume merklich gelockert werden. Die Bezüge zum privaten Garten haben sich durch die baulichen Maßnahmen intensiviert, die in der Bauzeit ausgehobenen Fichten stehen wieder auf ihren angestammten Plätzen. Auch in der Materialwahl haben die Architekten großen Wert auf Naturbelassenheit gelegt: „Die weitgehend natur belassenen Materialien (Kupfer, Aluminium, Lärchenholzfenster, Naturstein, geölter Parkettboden) sollen das Gebäude in den gepflegten Garten eingliedern und dürfen Farbe und Glanz im Laufe der Zeit verändern: das dunkle, matte Kupfer steht nach einiger Zeit noch mehr im Gegensatz zum rauen Putz und der glänzenden, körperhaften Stiege.“ Altbestand, Garten und Neubau stehen einander nirgendwo im Weg, ergeben ein stimmiges Gefüge. Ein beachtenswertes Beispiel maßvoller Nachverdichtung. (Text: Gabriele Kaiser)




teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Tragwerksplanung