Über den Resten des bereits bestehenden Altbaus wurde im Auftrag von Alfons Maderna, bekannter Designer und Unternehmer aus St.Pölten, ein Geschäfts- und Bürohaus errichtet. Kelz hat auf die heikle Lage, die das Grundstück darstellt, präzise reagiert.
Das dreigeschossige Volumen nützt den rechtlich erlaubten Umriss. Es sichert mit der nordseitigen Abschrägung dem benachbarten Pfarrhaus reichlich Südlicht und öffnet die sonst betont glatten, bündigen Konturen zur Kreuzung in eine signalhafte Stirnseite. Den Angelpunkt des Ganzen bildet das Stiegenhaus, im Drittel der Straßenfront. Der kristallin geschliffene, elegante Baublock erhielt hier einen Einschnitt, ein eingeschobener Block bis übers Dach hinauf.
Die Aussenhaut dieses „Schlitzes“ ist eine auf Stahlrahmen hängende Glashaut, die zur Glätte der Aussenfassade zusätzlich beiträgt. Die Innenseite dieses Einschnittes ist mit rötlichem Sperrholz ausgekleidet. Die Stiege selber ist aus Sichtbeton und leicht aus der Achse gedreht und wirkt wie eine hineingestellte Skulptur. Mit subtilen Mitteln arbeitet Kelz an den Kontrasten zwischen Volumen und Flächen, zwischen Massivität und Transparenz, zwischen Lasten und Schweben, zwischen Körperhaftigkeit und Entstofflichung. Materialien: Aluminium, Glas, Titan. (Text: Otto Kapfinger )