Bauwerk
Um- und Zubau Bruckner
projektCC - Pinkafeld (A) - 2006
Ein Zubau für die Zukunft
Ans alte Gehöft der Großmutter fügten die Architekten von projekt.cc einen klaren, lang gestreckten Zubau. Dem alten Gehöft schafft er nun eine geschlossene Straßenfront im Osten, der Baufrau schafft er eine sonnige Zukunft mit Terrasse und lauschigem Hof.
21. April 2007 - Isabella Marboe
Nach ihrer Scheidung hatte die Baufrau plötzlich kein Dach mehr über dem Kopf. Von ihrer Schwester wurde sie deshalb im mehrfach umgebauten, familiären Gehöft aufgenommen, das schon in ihrer Kindheit ein Kraftort gewesen war - ein weiß verputzter, ebenerdiger Bauernhof, der als sachtes U einen Hof umrahmt. Er liegt unweit vom Ortskern, gegenüber der evangelischen Kirche. Die Baufrau erinnert sich zurück: „Am ersten Ferientag packte ich immer mein Zeug auf ein Leiterwagerl und zog mit meinem Bruder zur Großmutter.“
Einträchtig bewohnten die beiden Schwestern die zwei Zimmer an der Straße. Außerdem nutzten sie Küche und Bad, die im Nordflügel des einstigen Bauernhauses untergebracht waren. Dann stellte die Baufrau die Weichen für ihre Zukunft mutig neu. Mit einem Um- und Zubau sollte ihr Zimmer von den schwesterlichen Räumen klar getrennt und um einen eigenen Wohnbereich erweitert werden. „Ich wünschte mir viel Licht, Ruhe und einen Platz, wo sich meine zwei Töchter wohlfühlen.“ Der betagten Mutter und dem behinderten Bruder wollte sie in einer Einliegerwohnung mit eigenem Eingang ebenso komfortable vier Wände schaffen.
Wenig Geld, viel Aura
Ihr Budget war klein, ihr Vertrauen in Harald Kloiber und Christian Tabernig vom Architekturbüro projekt.cc dafür umso größer - von der Aura des Ortes gar nicht erst zu sprechen. Mit einem beheizten Estrich unterm neuen Eichenparkett legten sie den Bestand trocken und schlugen eine klare, weiße Schneise zwischen die zwei Zimmer. Ein gläserner Windfang bildet den neuen Zugang ins gewachsene Hinterhofidyll, wo ein dunkler Holzschuppen, eine alte, weiß gekalkte Waschküche und der große Kirschbaum tiefen Frieden verströmen. Schützend schiebt sich der Zubau vor den Hof, riegelt ihn zur Straße ab und verstärkt so seinen Charakter.
„In diesem Ensemble ist nichts, das mich stören könnte“, sagt Tabernig, „der Hof hat eine absolute Qualität. Und davon wollten wir möglichst viel erhalten.“ Die Baufrau habe ihnen bis zum Material hin freie Hand gelassen. Ein Zimmerer fertigte den gerad-linigen Holzriegelbau, der mit rauen Phenolharzplatten verkleidet wurde. Gelassen glei-tet die braune Fassade, die sich von der Witterung zeichnen lässt, an einem Vor- gartenstreifen hinterm Bestand die Straße entlang. So konnte er als Hofbaukörper gewidmet und mit einem flachen, braunen Foliendach gedeckt werden.
Alles weiß in weiß
Einladend ragt das Dach über dem Eingang der Einliegerwohnung aus, raffiniert kantet sich ein Oberlichtband ums Eck. Durchs Glas winken Kirchturm und Morgensonne in den Vorraum und direkt ins behindertengerechte Bad in der Mitte. „Damit die Fenster außen und das Oberlicht innen bündig sitzen können, haben wir viele Details zeichnen müssen“, sagen die Architekten. Flexibel trennt eine Schiebetür die Schlaf- von der Wohnhälfte. Blumen schmücken das Südfenster, das die kompakte Herdzeile und den Esstisch besonnt, offen fließt der Raum an der Glasfassade im Westen aus. Davor liegt die schattig umhauste Terrasse. „Ich habe Sonne und kann in den Garten“, sagt die Mutter.
In derselben Lärchenflucht lebt die Baufrau im lang gestreckten Einraum: Am Mauerdurchbruch des Bestands trennt eine Kastenwand das weiße Bad vom ebenso weißen Schlafzimmer. „Die Morgensonne und das Straßenlicht scheinen herein. Die Stimmung ist wunderbar.“
Ein Kiesbett mit Betonpflanztrögen schenkt ihrem Arbeitsplatz meditative Perspektiven. Eingespannte textile Segel verwandeln das zwei Meter breite Terrassenvordach zum Sonnenfilter, der nachts plötzlich zum Lichtkörper wird. Vom Esstisch genießt sie mit ihrer Tochter den gläsernen Weitblick auf den sonnentrunkenen Hof. Das Glück spricht aus ihr: „Hier habe ich Frieden gefunden.“
Einträchtig bewohnten die beiden Schwestern die zwei Zimmer an der Straße. Außerdem nutzten sie Küche und Bad, die im Nordflügel des einstigen Bauernhauses untergebracht waren. Dann stellte die Baufrau die Weichen für ihre Zukunft mutig neu. Mit einem Um- und Zubau sollte ihr Zimmer von den schwesterlichen Räumen klar getrennt und um einen eigenen Wohnbereich erweitert werden. „Ich wünschte mir viel Licht, Ruhe und einen Platz, wo sich meine zwei Töchter wohlfühlen.“ Der betagten Mutter und dem behinderten Bruder wollte sie in einer Einliegerwohnung mit eigenem Eingang ebenso komfortable vier Wände schaffen.
Wenig Geld, viel Aura
Ihr Budget war klein, ihr Vertrauen in Harald Kloiber und Christian Tabernig vom Architekturbüro projekt.cc dafür umso größer - von der Aura des Ortes gar nicht erst zu sprechen. Mit einem beheizten Estrich unterm neuen Eichenparkett legten sie den Bestand trocken und schlugen eine klare, weiße Schneise zwischen die zwei Zimmer. Ein gläserner Windfang bildet den neuen Zugang ins gewachsene Hinterhofidyll, wo ein dunkler Holzschuppen, eine alte, weiß gekalkte Waschküche und der große Kirschbaum tiefen Frieden verströmen. Schützend schiebt sich der Zubau vor den Hof, riegelt ihn zur Straße ab und verstärkt so seinen Charakter.
„In diesem Ensemble ist nichts, das mich stören könnte“, sagt Tabernig, „der Hof hat eine absolute Qualität. Und davon wollten wir möglichst viel erhalten.“ Die Baufrau habe ihnen bis zum Material hin freie Hand gelassen. Ein Zimmerer fertigte den gerad-linigen Holzriegelbau, der mit rauen Phenolharzplatten verkleidet wurde. Gelassen glei-tet die braune Fassade, die sich von der Witterung zeichnen lässt, an einem Vor- gartenstreifen hinterm Bestand die Straße entlang. So konnte er als Hofbaukörper gewidmet und mit einem flachen, braunen Foliendach gedeckt werden.
Alles weiß in weiß
Einladend ragt das Dach über dem Eingang der Einliegerwohnung aus, raffiniert kantet sich ein Oberlichtband ums Eck. Durchs Glas winken Kirchturm und Morgensonne in den Vorraum und direkt ins behindertengerechte Bad in der Mitte. „Damit die Fenster außen und das Oberlicht innen bündig sitzen können, haben wir viele Details zeichnen müssen“, sagen die Architekten. Flexibel trennt eine Schiebetür die Schlaf- von der Wohnhälfte. Blumen schmücken das Südfenster, das die kompakte Herdzeile und den Esstisch besonnt, offen fließt der Raum an der Glasfassade im Westen aus. Davor liegt die schattig umhauste Terrasse. „Ich habe Sonne und kann in den Garten“, sagt die Mutter.
In derselben Lärchenflucht lebt die Baufrau im lang gestreckten Einraum: Am Mauerdurchbruch des Bestands trennt eine Kastenwand das weiße Bad vom ebenso weißen Schlafzimmer. „Die Morgensonne und das Straßenlicht scheinen herein. Die Stimmung ist wunderbar.“
Ein Kiesbett mit Betonpflanztrögen schenkt ihrem Arbeitsplatz meditative Perspektiven. Eingespannte textile Segel verwandeln das zwei Meter breite Terrassenvordach zum Sonnenfilter, der nachts plötzlich zum Lichtkörper wird. Vom Esstisch genießt sie mit ihrer Tochter den gläsernen Weitblick auf den sonnentrunkenen Hof. Das Glück spricht aus ihr: „Hier habe ich Frieden gefunden.“
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Barbara Bruckner
Tragwerksplanung
Fotografie