Bauwerk
Haus Erika
sammerstreeruwitz - Gmunden (A) - 2007
Edelschuppen auf der Alm
Vom Bestand blieb nur der weiße Sockel. Gekonnt setzten die Architekten Florian Sammer und Karoline Streeruwitz einen Holzleichtbau mit asymmetrischem Satteldach darauf.
13. September 2008 - Isabella Marboe
Die Lage ist traumhaft. Zwischen saftigen Almen liegt das Grundstück hoch über dem Traunsee, unmittelbar dahinter beginnt der Wald. Nach eigenen Vorstellungen hatte der Vorbesitzer bereits ein Fundament sowie einen Garagentrakt mitsamt romantischen Fensterbögen bauen lassen. Dann bestellte er ein rustikales Blockhaus aus Finnland. Das landete direkt am weißen Sockel.
Doch die Räume wirkten drückend. Ein neuer Holzleichtbau sollte das Haus in ein lichtes, komfortables Feriendomizil verwandeln. Um dem Ort seine Reverenz zu erweisen, wünschte sich der Bauherr dunkle Holzverkleidung und ein Satteldach. Die Nordwand mit dem Bild des heiligen Christophorus musste erhalten bleiben, ebenso der alte Stiegenaufgang und der grüne Kachelofen.
Stilsicher entwickelten Florian Sammer und Karoline Streeruwitz einen zweigeschoßigen Baukörper aus Holz, der außen mit dunkel lasierten Dreischichtplatten verkleidet ist. Wie ein schwarzer Monolith sitzt er nun am weißen Sockel. Über der oberen Schlafebene steigt sacht das asymmetrische Dach an, zum Waldrand im Westen fällt es steil wieder ab.
Der Eingang ist unverändert. Unter dem Schutz des Heiligen schlüpft man im Norden ins Haus. Nahtlos geht der alte Treppenaufgang in die neue Stiegenskulptur über. Brüstung und Untersichten sind mit honiggelbem Teakholz furniert. Davor breitet sich die offene Weite der neuen Wohnebene aus: Galerie, Decke, Wände und Möbel wurden in einem Guss aus Holz gestaltet. Alles fügt sich Ton in Ton. Das verleiht dem großen, hohen Raum die warme Atmosphäre kultivierter Ländlichkeit.
Durch ein hohes, langes Fensterband bricht im Osten die Landschaft herein. Im Cinemascope-Format wandert der Blick über Traunstein und Traunsee. Davor gleitet eine ausladende Terrasse am Panorama entlang, darüber kragen die Privaträume aus. Der Vorsprung spendet der Terrasse Schatten und bildet einen umlaufenden, gedeckten Freiraum, wo sich auch bei Schlechtwetter sitzen lässt. „Im Salzkammergut regnet es oft“, sagt der Bauherr, „ich wollte keine kleine Kiste, sondern ein Haus mit Charakter, in dem man atmen kann.“
Blick bis zum Wasser
Über seinem Schreibtisch, der gleichen neben dem Treppenaufgang steht, ist ein großer, fast sechs Meter hoher Luftraum eingeschnitten. Er sorgt dafür, dass man selbst von der Galerie bis zum Wasser blicken kann. „Unsere Grundidee war, auch in den hinteren Bereichen des Hauses einen Bezug zum Traunsee herzustellen“, sagt Architekt Florian Sammer. Die Aussicht ist vielfältig: Während die Küchenzeile den Wald im Blick hat, gibt die Durchreiche die Sicht auf den See frei.
Über der Couch am Sonnendeck wurde ein zweiter hoher Luftraum eingeschnitten. Davor liegt eine Bibliotheksgalerie mit Oberlicht und Himmelsblick. „Für mich ist das eine eigene, andere Welt“, sagt der Bauherr, „hier kann ich mich voll und ganz entspannen.“ Am Parkettboden liegt ein dickes Fell, daneben erstreckt sich eine ausgedehnte Liegelandschaft. Ein Panoramafenster in der Wand lädt zum Tag- und Nachtträumen ein. Und übrigens: Das alte Blockhaus wurde zum Selbstabbau verschenkt und in Gosau wieder aufgestellt.
Doch die Räume wirkten drückend. Ein neuer Holzleichtbau sollte das Haus in ein lichtes, komfortables Feriendomizil verwandeln. Um dem Ort seine Reverenz zu erweisen, wünschte sich der Bauherr dunkle Holzverkleidung und ein Satteldach. Die Nordwand mit dem Bild des heiligen Christophorus musste erhalten bleiben, ebenso der alte Stiegenaufgang und der grüne Kachelofen.
Stilsicher entwickelten Florian Sammer und Karoline Streeruwitz einen zweigeschoßigen Baukörper aus Holz, der außen mit dunkel lasierten Dreischichtplatten verkleidet ist. Wie ein schwarzer Monolith sitzt er nun am weißen Sockel. Über der oberen Schlafebene steigt sacht das asymmetrische Dach an, zum Waldrand im Westen fällt es steil wieder ab.
Der Eingang ist unverändert. Unter dem Schutz des Heiligen schlüpft man im Norden ins Haus. Nahtlos geht der alte Treppenaufgang in die neue Stiegenskulptur über. Brüstung und Untersichten sind mit honiggelbem Teakholz furniert. Davor breitet sich die offene Weite der neuen Wohnebene aus: Galerie, Decke, Wände und Möbel wurden in einem Guss aus Holz gestaltet. Alles fügt sich Ton in Ton. Das verleiht dem großen, hohen Raum die warme Atmosphäre kultivierter Ländlichkeit.
Durch ein hohes, langes Fensterband bricht im Osten die Landschaft herein. Im Cinemascope-Format wandert der Blick über Traunstein und Traunsee. Davor gleitet eine ausladende Terrasse am Panorama entlang, darüber kragen die Privaträume aus. Der Vorsprung spendet der Terrasse Schatten und bildet einen umlaufenden, gedeckten Freiraum, wo sich auch bei Schlechtwetter sitzen lässt. „Im Salzkammergut regnet es oft“, sagt der Bauherr, „ich wollte keine kleine Kiste, sondern ein Haus mit Charakter, in dem man atmen kann.“
Blick bis zum Wasser
Über seinem Schreibtisch, der gleichen neben dem Treppenaufgang steht, ist ein großer, fast sechs Meter hoher Luftraum eingeschnitten. Er sorgt dafür, dass man selbst von der Galerie bis zum Wasser blicken kann. „Unsere Grundidee war, auch in den hinteren Bereichen des Hauses einen Bezug zum Traunsee herzustellen“, sagt Architekt Florian Sammer. Die Aussicht ist vielfältig: Während die Küchenzeile den Wald im Blick hat, gibt die Durchreiche die Sicht auf den See frei.
Über der Couch am Sonnendeck wurde ein zweiter hoher Luftraum eingeschnitten. Davor liegt eine Bibliotheksgalerie mit Oberlicht und Himmelsblick. „Für mich ist das eine eigene, andere Welt“, sagt der Bauherr, „hier kann ich mich voll und ganz entspannen.“ Am Parkettboden liegt ein dickes Fell, daneben erstreckt sich eine ausgedehnte Liegelandschaft. Ein Panoramafenster in der Wand lädt zum Tag- und Nachtträumen ein. Und übrigens: Das alte Blockhaus wurde zum Selbstabbau verschenkt und in Gosau wieder aufgestellt.
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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