Bauwerk
Wohnhaus Leinmüllergasse
Otmar Hasler - Wien (A) - 2007
Aus eins mach zwei mach fünf
Die Wohngegend ist teuer. Für den Bauträger Familienhilfe schuf der Wiener Architekt Otmar Hasler eine kompakte und komplexe Wohn-skulptur, die Platz für fünf Familien bietet.
14. Juni 2008 - Isabella Marboe
Liesing ist ein sehr hybrides Stück Stadtlandschaft. Übergangslos treffen hier Einfamilienhäuser, Villen, soziale Wohnanlagen und Gewerbebauten aufeinander. Ein Aquädukt der Wiener Hochquellwasserleitung quert die Peripherie. Gleich dahinter beginnt Perchtoldsdorf mit seinen Weinbergen und Heurigen. Wer hier wohnt, der schätzt den Sprung ins Grüne.
Unmittelbar gegenüber vom Rodauner Friedhof hatte die gemeinnützige Bau- und Siedlungsgesellschaft Familienhilfe einen etwa 1000 Quadratmeter großen Grund gekauft. Die Bauordnung schreibt für diese Gegend Kleinhäuser vor, die bis zu 7,50 Meter hoch und maximal 200 Quadratmeter groß sein dürfen, wobei das Haus ein Viertel der Grundstücksfläche nicht übersteigen darf. Um die nötige Dichte für einen Wohnbau zu erreichen, unterteilte der Bauträger den Bauplatz in zwei Parzellen. Der Bauordnungstrick machte eine gekoppelte Bauweise bindend.
Architekt Otmar Hasler ließ zwei Kleinhäuser zu einem differenzierten Baukörper mit fünf Wohnungen und einem Büro zusammenwachsen. Das fertige Bauwerk ist eine Skulptur mit Vor- und Rücksprüngen, die gleichsam ihr Inneres nach außen stülpt. Nur an der offenen Doppelstiege in der Mitte des Hauses ist die Zweiteilung des Grundstücks noch zu spüren. Als Treppenlandschaft, die das Gebäude perforiert, zieht sie sich vom Erdgeschoß bis aufs Dach.
Im Norden zeigt das Niedrigenergiehaus den Nachbarn seine verputzte Hinterseite. An diesem schattigen Rücken liegt ein Großteil der Schlafzimmer. „Auf einer Fläche, die sonst für zwei reicht, wollte ich insgesamt fünf Familien das Gefühl geben, ihr eigenes Haus zu bewohnen“, sagt Hasler. Auf diese Weise könnten mehr Menschen von der Wohnqualität am Stadtrand profitieren.
Qualität dank freier Räume
Keine der fünf Wohnungen ist gleich. Raumhohe Glasflächen, eingeschnittene Balkone, vorspringende Erker und Terrassen von unterschiedlicher Tiefe reißen die Ecken auf und bilden vielfältige Freiräume aus. „Das wesentliche Thema für mich war, das geforderte Volumen möglichst durchlässig auf dem Grundstück zu verteilen“, so Hasler, „gehobene Wohnqualität bedeutet für mich, weite Räume zu erzeugen und viele Bezüge zwischen Innen und Außen zu schaffen.“ Die uneinsehbaren Freiräume versprühen zudem die Atmosphäre eines Einfamilienhauses.
Von den raumhoch verglasten Wohnräumen im Erdgeschoß gelangt man direkt auf die Terrasse. Dank Oberlichtbändern, eigenen Sanitärzonen und Nebenräumen lassen sich die Keller dieser ebenerdigen Einheiten wunderbar als Büros nutzen. Luftig und vornehm schweben darüber die zwei oberen Geschoße. Die schmalen, vorstehenden Balkonbänder bilden eine klare Zäsur zwischen unten und oben, wo man nah am Himmel wohnt.
Erschlossen werden die Wohnungen im ersten Stock. Hinter den Eingangstüren führt der Weg weiter aufwärts. Die gläsernen Ecken der Wohnräume öffnen sich zu Terrassen, die so tief sind, dass auch Tische darauf Platz haben. Von hier führt eine Treppe weiter auf die Dachterrasse, die von einem Meer aus feinem, schwarzem Lavagestein umgeben ist.
Unmittelbar gegenüber vom Rodauner Friedhof hatte die gemeinnützige Bau- und Siedlungsgesellschaft Familienhilfe einen etwa 1000 Quadratmeter großen Grund gekauft. Die Bauordnung schreibt für diese Gegend Kleinhäuser vor, die bis zu 7,50 Meter hoch und maximal 200 Quadratmeter groß sein dürfen, wobei das Haus ein Viertel der Grundstücksfläche nicht übersteigen darf. Um die nötige Dichte für einen Wohnbau zu erreichen, unterteilte der Bauträger den Bauplatz in zwei Parzellen. Der Bauordnungstrick machte eine gekoppelte Bauweise bindend.
Architekt Otmar Hasler ließ zwei Kleinhäuser zu einem differenzierten Baukörper mit fünf Wohnungen und einem Büro zusammenwachsen. Das fertige Bauwerk ist eine Skulptur mit Vor- und Rücksprüngen, die gleichsam ihr Inneres nach außen stülpt. Nur an der offenen Doppelstiege in der Mitte des Hauses ist die Zweiteilung des Grundstücks noch zu spüren. Als Treppenlandschaft, die das Gebäude perforiert, zieht sie sich vom Erdgeschoß bis aufs Dach.
Im Norden zeigt das Niedrigenergiehaus den Nachbarn seine verputzte Hinterseite. An diesem schattigen Rücken liegt ein Großteil der Schlafzimmer. „Auf einer Fläche, die sonst für zwei reicht, wollte ich insgesamt fünf Familien das Gefühl geben, ihr eigenes Haus zu bewohnen“, sagt Hasler. Auf diese Weise könnten mehr Menschen von der Wohnqualität am Stadtrand profitieren.
Qualität dank freier Räume
Keine der fünf Wohnungen ist gleich. Raumhohe Glasflächen, eingeschnittene Balkone, vorspringende Erker und Terrassen von unterschiedlicher Tiefe reißen die Ecken auf und bilden vielfältige Freiräume aus. „Das wesentliche Thema für mich war, das geforderte Volumen möglichst durchlässig auf dem Grundstück zu verteilen“, so Hasler, „gehobene Wohnqualität bedeutet für mich, weite Räume zu erzeugen und viele Bezüge zwischen Innen und Außen zu schaffen.“ Die uneinsehbaren Freiräume versprühen zudem die Atmosphäre eines Einfamilienhauses.
Von den raumhoch verglasten Wohnräumen im Erdgeschoß gelangt man direkt auf die Terrasse. Dank Oberlichtbändern, eigenen Sanitärzonen und Nebenräumen lassen sich die Keller dieser ebenerdigen Einheiten wunderbar als Büros nutzen. Luftig und vornehm schweben darüber die zwei oberen Geschoße. Die schmalen, vorstehenden Balkonbänder bilden eine klare Zäsur zwischen unten und oben, wo man nah am Himmel wohnt.
Erschlossen werden die Wohnungen im ersten Stock. Hinter den Eingangstüren führt der Weg weiter aufwärts. Die gläsernen Ecken der Wohnräume öffnen sich zu Terrassen, die so tief sind, dass auch Tische darauf Platz haben. Von hier führt eine Treppe weiter auf die Dachterrasse, die von einem Meer aus feinem, schwarzem Lavagestein umgeben ist.
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