Bauwerk

Minisiedlung Gračani
njiric+ arhitekti - Zagreb (HR) - 2006
Minisiedlung Gračani, Foto: njiric+ arhitekti d.o.o.
Minisiedlung Gračani, Foto: njiric+ arhitekti d.o.o.
Der Norden Zagrebs läuft in den Hausberg Medvednica aus. Dieses vornehme Viertel ist seit der Selbstständigkeit bevorzugtes Wohngebiet der Neureichen. Wuchernde Grundstückspreise machen dieses Gebiet aber den Bauherren zu noch attraktiveren Einnahmequellen. Deshalb wird zwecks maximaler Grundstücksnutzung auf kleinen Parzellen gebaut. Dieses resultiert mit einer vollkommenen Verschachtelung dieser einst grünen Lunge der Stadt Zagreb. Gebaut wurden sogenante ‚urbane Villen’, die aber weder urban noch Villen sind – es handelt sich um Wohngebüude mit meist drei Wohnungen, die wiederum meist unsensibel in den Hang hineingeschoben werden, mit grossen Stützmauern und komplizierten Zufahrten. Sie sind stellvertretend für den Hang zum Leben im Grünen, aber doch mit der Stadt verbunden – ein Wunsch nach nie dagewesenen Bildern einer lang vergangenen Harmonie.
Hrvoje Njirić stellt mit seinem Projekt einer Minisiedlung am Hang gerade diese Prämissen in Frage. Weder nutzt er seine Parzellen massiv aus, noch prätendiert er einen Quasi-Mittelschicht-Lifestyle, und doch hat er eben dieses erreicht. Die drei Gebäude stehen alle hintereinander am Hang, begleiten aber mit ihrem geknickten Grundriss die bestehende Topographie, so dass praktisch jedes Stockwerk ebenerdig ist. Alle Wohnungen sind zweigeschossig, von 100 – 190 m² gross, die oberen Geschosse nutzen das begrünte Dach, die restlichen haben Ausgang in einen privaten Garten.
Sie bestechen mit einer weissen Schlichtheit und stellen richtungsweisende Prämissen für den weiteren Bebau dieses Gebietes auf.
(Text: Robert J. Loher)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturarchiv Kroatien

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