Bauwerk
Städel Erweiterungsbau
schneider+schumacher - Frankfurt / Main (D) - 2012
12. März 2012 - newroom
„Glücksfall, Juwel und Lichtteppich“ waren die Jubelworte, die Jury und Presse im Jahr 2008 über den siegreichen Entwurf eines hochkarätig besetzten Wettbewerbs fanden. Jetzt funkelt das Juwel tatsächlich in der Frühlingssonne und entpuppt sich auch realiter als Glücksfall für die Mainmetropole.
Und dabei spielt sich im Gegensatz zu den charakteristischen Wolkenkratzern „Mainhattans“ hier das meiste unter der Erde ab. Die siegreiche Frankfurter Architektengruppe schneider+schumacher positionierte den museale Erweiterungsbau nämlich einfach unter den bestehenden Museumsgarten und konnten sich mit diesem Kunstgriff gegen internationale Größen wie Sanaa oder UnStudio durchsetzen.
Der 3000 qm große Neubau schließt sich an den Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenen Gartenflügel, den ersten Erweiterungsbau des 1878 am Schaumainkai fertig gestellten Museumsgebäudes an. Das Gebäude wird über eine zentrale Achse vom Haupteingang auf der Mainseite erschlossen. Über Hauptfoyer und Metzler Foyer im Gartenflügel gelangt der Besucher zur Treppe in die unterirdischen Gartenhallen.
Und hier wird’s leicht und elegant. Eine geschwungene Decke, die auf lediglich 12 Stützen ruht, wird von 195 kreisrunden Oberlichtern mit Durchmessern durchbrochen. So gelangt natürliches Licht in die Ausstellungshalle. So entstehen aber auch die charakteristischen „Polka dots“ im Rasengrün des neuen, nunmehr kuppelartig gewölbten Städelgartens. Und der hat durchaus das Potential, zur neuen architektonischen Brandmark der Stadt zu werden.
Ganz in diesem Sinne geben die Gartenhallen der Sammlung der Gegenwartskunst ihr neues Zuhause. Ein modulares Wandsystem sorgt für flexible Ausstellungsarchitektur, ebenso wichtig ist das natürliche Tageslicht, das über die Oberlichter einfällt und die Atmosphäre des „alten“ Hauses in die Gegenwart transformiert. Ausgefeilte Verschattungssysteme und Verdunklungseinrichtungen garantieren modernste Museumtechnik. Von außen wird die Aufwölbung der Deckenschale als ein fester Bestandteil der Topographie des neuen Gartens wahrgenommen und setzt ein markantes architektonisches Statement im historischen Städelkomplex. Der Garten will aber auch als erweitertes Museumsfoyer begriffen werden und bietet entlang eines Rundwegs Orte unterschiedlicher Qualitäten vom intimen Rückzugsbereich bis zur Veranstaltungsfläche. Er schafft aber auch die Verbindung zur im Süden anschließenden, ebenfalls von schneider+schumacher renovierten Städelschule. Hier finden frische Produktion und ehrwürdige Präsentation zueinander, ein kultureller Austausch kann entstehen - ganz im Sinne des Stiftergedankens des Städels, der sich stets nach Vorne wendet.
Vorwärts gewandt ist auch das Energiekonzept des Gebäudes. Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt mittels Erdpendelspeicher und Wärmepumpe, wodurch saisonale Schwankungen ausgeglichen werden sowie Beheizung und Kühlung des Museumsgebäudes mit erneuerbarer Energie erfolgen können. (Text: Helga Kusolitsch)
Und dabei spielt sich im Gegensatz zu den charakteristischen Wolkenkratzern „Mainhattans“ hier das meiste unter der Erde ab. Die siegreiche Frankfurter Architektengruppe schneider+schumacher positionierte den museale Erweiterungsbau nämlich einfach unter den bestehenden Museumsgarten und konnten sich mit diesem Kunstgriff gegen internationale Größen wie Sanaa oder UnStudio durchsetzen.
Der 3000 qm große Neubau schließt sich an den Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenen Gartenflügel, den ersten Erweiterungsbau des 1878 am Schaumainkai fertig gestellten Museumsgebäudes an. Das Gebäude wird über eine zentrale Achse vom Haupteingang auf der Mainseite erschlossen. Über Hauptfoyer und Metzler Foyer im Gartenflügel gelangt der Besucher zur Treppe in die unterirdischen Gartenhallen.
Und hier wird’s leicht und elegant. Eine geschwungene Decke, die auf lediglich 12 Stützen ruht, wird von 195 kreisrunden Oberlichtern mit Durchmessern durchbrochen. So gelangt natürliches Licht in die Ausstellungshalle. So entstehen aber auch die charakteristischen „Polka dots“ im Rasengrün des neuen, nunmehr kuppelartig gewölbten Städelgartens. Und der hat durchaus das Potential, zur neuen architektonischen Brandmark der Stadt zu werden.
Ganz in diesem Sinne geben die Gartenhallen der Sammlung der Gegenwartskunst ihr neues Zuhause. Ein modulares Wandsystem sorgt für flexible Ausstellungsarchitektur, ebenso wichtig ist das natürliche Tageslicht, das über die Oberlichter einfällt und die Atmosphäre des „alten“ Hauses in die Gegenwart transformiert. Ausgefeilte Verschattungssysteme und Verdunklungseinrichtungen garantieren modernste Museumtechnik. Von außen wird die Aufwölbung der Deckenschale als ein fester Bestandteil der Topographie des neuen Gartens wahrgenommen und setzt ein markantes architektonisches Statement im historischen Städelkomplex. Der Garten will aber auch als erweitertes Museumsfoyer begriffen werden und bietet entlang eines Rundwegs Orte unterschiedlicher Qualitäten vom intimen Rückzugsbereich bis zur Veranstaltungsfläche. Er schafft aber auch die Verbindung zur im Süden anschließenden, ebenfalls von schneider+schumacher renovierten Städelschule. Hier finden frische Produktion und ehrwürdige Präsentation zueinander, ein kultureller Austausch kann entstehen - ganz im Sinne des Stiftergedankens des Städels, der sich stets nach Vorne wendet.
Vorwärts gewandt ist auch das Energiekonzept des Gebäudes. Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt mittels Erdpendelspeicher und Wärmepumpe, wodurch saisonale Schwankungen ausgeglichen werden sowie Beheizung und Kühlung des Museumsgebäudes mit erneuerbarer Energie erfolgen können. (Text: Helga Kusolitsch)
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