Zehn Jahre nach Errichtung der Hauptschule in Klaus findet das Projekt aus dem Wettbewerb von 2001 mit Fertigstellung des neuen Sporthallen-Mehrzweckgebäudes seinen Abschluss. Die stark sanierungsbedürftige Turnhalle aus den 1970er Jahren wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Der gedeckte Eingangsbereich, über dem sich die Bibliothek der Gemeinden Klaus, Weiler und Fraxern befindet, stellt eine barrierefreie und witterungsgeschützte Verbindung zwischen Mittelschule und Neubau her. Vertikale Weißtanne-Holzlamellen mit variierenden Fugenabständen verkleiden die Südfassade zur Landesstraße. In Richtung Westen ist die Holzfassade fugenlos gestaltet. Ein langes Fensterband öffnet den Neubau hier zum Vorplatz der Schule. Nach Norden bilden außen liegende Holzlamellen teilweise eine zweite Ebene vor der Glasfassade und filtern das einfallende Tageslicht.
Die neue Doppelturnhalle und dazugehörige Nebenräume bilden den südlichen Teil des Gebäudes. Nordseitig schließt ein dreigeschossiger Mehrzweckbereich an, in dem Räumlichkeiten für die Tagesbetreuung und Schulgruppen untergebracht sind, sowie ein Probelokal für den Musikverein mit angrenzenden Aufenthaltsflächen. Die Mittelzone mit offenem Foyer und Erschließungskern verbindet beide Hauptbereiche.

Erdberührende Bauteile sind massiv in wasserundurchlässigem Beton ausgeführt. Bis auf den Erschließungskern ist das gesamte restliche Gebäude ein Holzbau, nur die Galerie ist mit Stahl verstärkt. Insgesamt 56 pyramidenförmige Oberlichter streuen Tageslicht in die Doppelturnhalle. Das gesamte Tragwerk (Brettschichtholz-Träger) und die Verkleidungen bestehen aus Holz oder Holzwerkstoffplatten: Birken-Sperrholzplatten (teilweise gelocht) verkleiden die Fachwerk-Unterkonstruktion aus Vollholz. Lichtkuppeln mit außen liegendem Sonnenschutz sitzen auf den Spitzen der schiefen und geraden „Pyramiden“. In die Unterkonstruktion der Oberlichter sind ballwurfsichere Leuchten eingebaut.
(Text: Julia Ess)