Bauwerk

BRG Kremszeile
trafo Kirchmayr & Nöbauer, Christian Schremmer - Krems an der Donau (A) - 2015
BRG Kremszeile, Foto: Andreas Buchberger
23. Februar 2017 - newroom
Die Schule liegt im Osten des Zentrums von Krems, im Naherholungsbereich des Kremsflusses. Erbaut 1970, eignete sich der klassische Kammtypus überraschend gut, ein völlig neues Raumkonzept mit zeitgemäßen pädagogischen Ansätzen zu realisieren. Mit gezielten Abbruchmaßnahmen (vor allem der Turnhalle) zugunsten von Freibereichen, wird die Bestandsstruktur zu einem neuen Schulmodell weiterentwickelt. Sehr wertvoll, dass die Schwimmhalle mit der Besonderheit eines Hubbodens durch die Sanierung erhalten blieb.

Der Altbau wird entkernt und räumlich völlig neu organisiert. Eingeschnittene begrünte Atrien und Höfe ermöglichen Durchsichten, Orientierung, Kommunikation und einen starken Naturbezug. Nach dem Clusterprinzip sind die Klassenzimmer im Raumgefüge angeordnet. Damit werden freie pädagogisch-didaktische Unterrichtsformen möglich. Auch das klassische Konferenzzimmer wird durch Fachgruppen-Büros ersetzt, die mit sogenannten „Silent Rooms“ gekoppelt sind.

Herzstück der Schule ist die multifunktionale Mehrzweckhalle, mit anschließendem Musiksaal, im Bereich des früheren Pausenhofs. Wo die alte Turnhalle lag, ist heute ein luftiger Freiraum. Die Eingangssituation wirkt großzügig, beidseitig der Halle sind ein offenes Atrium und ein überdachter Klimagarten erlebbar. Von diesem Forum aus erreicht man Verwaltung, Speisesaal mit gegenüberliegender Nachmittagsbetreuung sowie den Südtrakt, ebenfalls mit Atrium ausgestattet. Reizvoll geht es im Obergeschoß weiter. Über dem Mehrzwecksaal entwickelt sich eine große Terrasse auf zwei Ebenen. Der Bibliothek vorgelagert ist wieder ein Klimagarten, ein unbeheizter glasüberdachter Raum, in dem subtropische Pflanzen gedeihen. An der Straßenseite gibt es zwei Freiluftklassen, abgeschottet mit durchsichtigen Schallschutzscheiben.

Die neue Turnhalle bildet nach außen einen eigenen Baukörper und liegt im Untergeschoß des südlichen Teils. Große nordseitig orientierte Fensterflächen und Sheds am Dach sorgen für reichlich Tageslicht. Durch Niveauunterschiede entsteht auch hier ein attraktiver Patio-Hof.

Durchdachte Konzepte gibt es ferner bezüglich Lüftung. Die Fensterelemente bestehen aus großflächigen Fixverglasungen (die jedoch zur Reinigung öffenbar sind), schmalen Lüftungsflügeln und Oberlichtklappen, die in Kombination mit den gegenüberliegenden patentierten, schallgedämmten, schmalen Überstromkästen einfach über Thermik den Luftaustausch bewerkstelligen. Verbrauchte Luft entweicht über den Gang in die Innenhöfe und nach Draußen. Gut funktioniert auch die Abschattung mit speziellen Tageslicht-Lenkraffstoren. Die V-Form der Lamellen schicken die Sonnenstrahlen an die Decke, es gibt keine Blendung mehr und man muss bei Projektionen weniger abdunkeln. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

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