Bauwerk

Haus H2
Juri Troy - Niederösterreich - 2017
Haus H2, Foto: Juri Troy
Haus H2, Foto: Juri Troy
Haus H2, Foto: Juri Troy
3. April 2019 - newroom
Ein einfaches Holzhaus auf einen massiven Sockel in den Hang gesetzt. Die Ausrichtung der zweigeschossigen Loggia folgt der Lieblingsaussicht der Bauherrn übers Tal in die gegenüberliegenden Hügel des Wienerwaldes. Der Innenraum entwickelt sich um einen Sichtbetonkern in dem die Treppe, Technik und die Nassräume sinnvoll untergebracht werden konnten. Der Wohnraum ist erdgeschossig, die Schlafräume und ein Arbeitsbereich im Obergeschoss angeordnet und über einen zweigeschossigen Luftraum miteinander räumlich verschränkt.
Die gesamte Holzkonstruktion besteht aus vorgefertigten Massivholzelementen mit Weißtannendeckschicht. Gedämmt wurde mit Holzwolle, die Fassade aus sägerauhen Fichtenbrettern vertikal angeschlagen. Großen Wert wurde auf die Verwendung von unbehandelten, natürlichen Materialien gelegt.
Die Beheizung erfolgt mittels zentralem Holzofen ergänzt durch eine Fußbodenheizung in einigen Bereichen. Die Haustechnik wurde bewusst minimal gehalten. Im Mittelpunkt stand von Beginn an ein aufs Wesentliche beschränktes Gesamtkonzept.

Durch die Planung als Massivholzhaus und die perfekte Vorfertigungen aller Holzelemente konnten Rohbau inkl. Baumeisterarbeiten, Dach und Fenstern in weniger als 3 Monaten abgewickelt werden. Dafür wurden ausschließlich regionale Firmen beauftragt.
Die anspruchsvollen Details waren für die meisten eine echte Herausforderung, aber bei der Definition des Sichtbetons wurde bewusst eine gewisse Freiheit gelassen, die in Kontrast zur beinahe makellosen Weißtanne stehen.

Als vorbildlich wird vom Architekt die Zurückhaltung und Reduziertheit hervorgehoben, mit der das Projekt gemeinsam mit dem Bauherrn entwickelt werden konnte. Von Beginn an wurde Vieles in Gesprächen hinterfragt und vereinfacht. So etwa das völlig abgespeckte Haustechnikkonzept, die Deckenkonstruktion als ausschließlich massive Holzdecke, die minimierten Nasszellen und das aufs Wesentliche reduzierte Raumprogramm.
Ebenso ist die Haltung der Bauherrn zu einer flexiblen Nutzung zu unterschiedlichen Lebensphasen hervorzuheben: So soll das Haus derzeit als Zweitwohnsitz fungieren, der aber mit der Wohnung in Wien immer wieder auch für längere Phasen getauscht werden kann. Längerfristig ist aber auch ein Wechsel des Lebensmittelpunktes vollständig aufs Land mit angedacht. (Text: Architekt)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: newroom

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at