Bauwerk
Umbau Praterstern
KENH Architekten ZT GmbH - Wien (A) - 2022
31. März 2023 - newroom
Bei der Umgestaltung des Wiener Pratersterns ging es vorwiegend um die Maximierung der Grünbereiche aber auch um die Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse diverser Nutzergruppen. Der Entwurf von KENH Architekten und DD Landschaftsplanung zielt auf die Stärkung des subjektiven Sicherheitsempfindens und nimmt tiefgreifende Verbesserungen der Aufenthaltsqualität vor.
Zum Mix der gestalterischen Interventionen gehört u.a. das Wasserspiel beim Tegetthoff-Denkmal als kühlendes und luftreinigendes Element, das der Hitzebildung auf dem Platz vorbeugt. Die Gestaltung der knapp 500 Quadratmeter messenden Fläche verweist auf die historische Charakteristik des Pratersterns vor seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg: Genauso wie die Straßen des damaligen städtischen Schnittpunkts weisen die Arme des Wasserspiels in Richtung bedeutender Sehenswürdigkeiten und Naherholungsgebiete der Stadt. Kühlende Strahler, Sprinkler und Vernebler lassen sich je nach Temperatur und Jahreszeit zu- oder abschalten, erzeugen eine angenehme Geräuschkulisse und können den Verkehrslärm überblenden. Der barrierefrei zugängliche Bereich kann bei Bedarf trocken bleiben und so zur nutzungsneutralen Platzfläche innerhalb des Platzes werden, die sich für Wochenmärkte und andere Veranstaltungen eignet.
Ein „grüner Ring“ aus 2,5 Meter breiten und leicht erhöhten Pflanzbeeten entlang der umlaufenden Fahrbahnen dient als psychologischer Lärmschutz, der es den Nutzer:innen leicht macht, den Verkehr aus der Wahrnehmung auszublenden. Die Beete sind mit robusten, dem Stadtklima angepassten Ziergräsern und Halbsträuchern bestückt. Die hitze-, trockenheits- und streusalzbeständigen, in bänderartigen Formationen angeordneten Staudenmischungen bieten durch ihre wechselnde Anmutung ganzjährig ein ansehnliches Farbenspiel.
Der Baumbestand wurde im Zuge der Umgestaltung verdoppelt. Eigens entwickelte Baumeinfassungen aus Beton schützen Neupflanzungen wie Bestandsbäume und dienen als Sitzmöglichkeiten im natürlichen Schatten: Die drei Produkttypen der sogenannten Pratoide, nehmen die ovale Form des Pratersterns auf und können – durch Beleuchtung von unten – das subjektive Sicherheitsgefühl in der Nacht steigern.
Restaurant „pure am Praterstern“
Auch für die Sanierung und Umgestaltung der ehemaligen Polizeistation in der Mitte des Platzes zeichnete KENH verantwortlich. Im Sinne der Schärfung der Strukturen aus den 1980er-Jahren von Hedy und Michael Wachberger unterstreicht die Renovierung die pavillonhafte Anmutung des Bestands und kündet zudem von der transparent-ökosensiblen Ausrichtung des heutigen Restaurants. Der veganen und biologischen Küchenphilosophie entspricht die ressourcenschonende Bauweise mit ökologischen Materialien. Klimatechnische Lösungen wie die adiabate Kühlung rund um das Gebäude (kühler Ring), eine jetzt öffenbare Lichtkuppel in der Mitte zur natürlichen Konvektion und das intensiv durchgrünte Diversitätsdach mit Bienenstöcken, Wasserbecken, Totholz und Steinen gewährleisten den schonenden Gebäudebetrieb. Im Innern kamen vorwiegend Eichenholz, Feinsteinzeug und Granit zum Einsatz. Die Öffnung der Fassade erschließt neue Ein- und Durchblicke und somit den Dialog zwischen Restaurant und Verkehrsknotenpunkt. Das Design der Bänke in Lattenbauweise ist an Sitzgelegenheiten historischer Wiener Straßenbahnen angelehnt und trägt wie Vorhänge und Pflanzen (Calienna) zur einladenden und akustisch optimieren Atmosphäre bei.
Wie der neu gestaltete Praterstern selbst sieht auch das barrierefrei zugängliche Lokal Zonen für unterschiedliche Verweildauern und Nutzungen vor: Der sternförmige Grundriss bietet Raum für einen Kiosk, ein Stehcafé, einen Restaurantbereich und einen Wintergarten mit behaglichem Wohnzimmerambiente. Schanigarten (Außengastronomie), Motorikpark und verschließbare Kinderwagengaragen im Außenbereich runden das räumliche Angebot ab. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)
Zum Mix der gestalterischen Interventionen gehört u.a. das Wasserspiel beim Tegetthoff-Denkmal als kühlendes und luftreinigendes Element, das der Hitzebildung auf dem Platz vorbeugt. Die Gestaltung der knapp 500 Quadratmeter messenden Fläche verweist auf die historische Charakteristik des Pratersterns vor seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg: Genauso wie die Straßen des damaligen städtischen Schnittpunkts weisen die Arme des Wasserspiels in Richtung bedeutender Sehenswürdigkeiten und Naherholungsgebiete der Stadt. Kühlende Strahler, Sprinkler und Vernebler lassen sich je nach Temperatur und Jahreszeit zu- oder abschalten, erzeugen eine angenehme Geräuschkulisse und können den Verkehrslärm überblenden. Der barrierefrei zugängliche Bereich kann bei Bedarf trocken bleiben und so zur nutzungsneutralen Platzfläche innerhalb des Platzes werden, die sich für Wochenmärkte und andere Veranstaltungen eignet.
Ein „grüner Ring“ aus 2,5 Meter breiten und leicht erhöhten Pflanzbeeten entlang der umlaufenden Fahrbahnen dient als psychologischer Lärmschutz, der es den Nutzer:innen leicht macht, den Verkehr aus der Wahrnehmung auszublenden. Die Beete sind mit robusten, dem Stadtklima angepassten Ziergräsern und Halbsträuchern bestückt. Die hitze-, trockenheits- und streusalzbeständigen, in bänderartigen Formationen angeordneten Staudenmischungen bieten durch ihre wechselnde Anmutung ganzjährig ein ansehnliches Farbenspiel.
Der Baumbestand wurde im Zuge der Umgestaltung verdoppelt. Eigens entwickelte Baumeinfassungen aus Beton schützen Neupflanzungen wie Bestandsbäume und dienen als Sitzmöglichkeiten im natürlichen Schatten: Die drei Produkttypen der sogenannten Pratoide, nehmen die ovale Form des Pratersterns auf und können – durch Beleuchtung von unten – das subjektive Sicherheitsgefühl in der Nacht steigern.
Restaurant „pure am Praterstern“
Auch für die Sanierung und Umgestaltung der ehemaligen Polizeistation in der Mitte des Platzes zeichnete KENH verantwortlich. Im Sinne der Schärfung der Strukturen aus den 1980er-Jahren von Hedy und Michael Wachberger unterstreicht die Renovierung die pavillonhafte Anmutung des Bestands und kündet zudem von der transparent-ökosensiblen Ausrichtung des heutigen Restaurants. Der veganen und biologischen Küchenphilosophie entspricht die ressourcenschonende Bauweise mit ökologischen Materialien. Klimatechnische Lösungen wie die adiabate Kühlung rund um das Gebäude (kühler Ring), eine jetzt öffenbare Lichtkuppel in der Mitte zur natürlichen Konvektion und das intensiv durchgrünte Diversitätsdach mit Bienenstöcken, Wasserbecken, Totholz und Steinen gewährleisten den schonenden Gebäudebetrieb. Im Innern kamen vorwiegend Eichenholz, Feinsteinzeug und Granit zum Einsatz. Die Öffnung der Fassade erschließt neue Ein- und Durchblicke und somit den Dialog zwischen Restaurant und Verkehrsknotenpunkt. Das Design der Bänke in Lattenbauweise ist an Sitzgelegenheiten historischer Wiener Straßenbahnen angelehnt und trägt wie Vorhänge und Pflanzen (Calienna) zur einladenden und akustisch optimieren Atmosphäre bei.
Wie der neu gestaltete Praterstern selbst sieht auch das barrierefrei zugängliche Lokal Zonen für unterschiedliche Verweildauern und Nutzungen vor: Der sternförmige Grundriss bietet Raum für einen Kiosk, ein Stehcafé, einen Restaurantbereich und einen Wintergarten mit behaglichem Wohnzimmerambiente. Schanigarten (Außengastronomie), Motorikpark und verschließbare Kinderwagengaragen im Außenbereich runden das räumliche Angebot ab. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)
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