Bauwerk
Das Projekt verzichtet bewusst auf Zubauten und damit auf zusätzliche Versiegelung. Die in den 1980er-Jahre angebrachten Asbest-Zement-Fassadenplatten wurden sachgerecht entfernt und unschädliche neue Verkleidungen angebracht.
Flexibilität stand von Anfang an als eines der wichtigsten Kriterien für das Projekt fest. 6.000 m² Bürofläche sind auf 18 selbständige Einheiten aufgeteilt, die wiederum nach Bedarf zu größeren zusammenhängenden Einheiten aufgeteilt werden können. So sind diese 18 Einheiten schließlich in 7 unterschiedliche Mietflächen geteilt worden. Es können Zellenbüros, Gruppenbüros und Großraumflächen verwirklicht werden. All diese Nutzungen haben je nach Mieter auch eine Anwendung gefunden.
Bei zusätzlichen Mitarbeitern sind auch die WC-Anlagen erweiterbar geplant.
Lüftungssysteme sind so gebaut, dass sie einfach in neue Raumeinheiten eingebunden werden können. Der gesamte Ausbau erfolgte in Leichtbauweise, wodurch ein Rückbau oder Änderungen leicht möglich sind.
Die Installationen lassen sich so programmieren, dass jede Fensterachse für sich alleine bespielt werden kann oder auch mehrere Achsen gemeinsam funktionieren.
Das Projekt erfüllt die ESG-Kriterien (Ecological, Social, Governance).
Durch den schonenden Umbau und die Sanierung des Bestands anstelle von Abbruch und Neubau werden Ressourcen wie Wasser, Holz, Sand, Stahl geschont. Durch die neuen Arbeitsplätze und höhere Sicherheitsstandards im Hinblick auf Brandschutz sowie durch die Vorbereitung von zentralen Lüftungsanlagen werden soziale Kriterien im Bereich Sicherheit, Arbeit und Gesundheit erfüllt. Die klaren 4-Augen-Prinzipien bei Vergabe und Abwicklung der Baumaßnahmen und die enge Zusammenarbeit mit den künftigen Mietern erfüllt bestmöglich die Aufsichtskriterien im Projekt.
Durch die Entscheidung weitgehend auf abgehängte Decken zu verzichten und den Rohbau als sichtbare Oberfläche wirken zu lassen, konnten 6.000 m² Gipskartondecken mit einem Gewicht von 100 t eingespart werden. Dies bringt, abgesehen von einer Kostenersparnis von etwa € 300.000,00, eine CO2-Einsparung von 23 t.
Die damit verbundene Reduktion von Gipskartonwänden brachte 330 t Gipskarton- bzw. 74 t CO2-Einsparung.
Damit entfielen auch 100 t Stahlprofil-Unterkonstruktion. Eine weitere Einsparung von 204 t CO2.
In Summe wurden also, durch das Konzept der offenen Räume und der intensiven Beplanung der sichtbaren Technik, 401 t CO2 eingespart.
Das entspricht 400 hundertjährigen Bäumen
oder 1.600.000 PKW-Kilometern (Verbrennungsmotor)
oder 10.000 Flugkilometern.
Heizwärmebedarf: 63,2 kWh/m²a (Energieausweis)
Endenergiebedarf: 129,1 kWh/m²a (Energieausweis)
Primärenergiebedarf: 141,5 kWh/m²a (Energieausweis)
Außeninduzierter Kühlbedarf: 14,9 kWh/m²a (Energieausweis)
Energiesysteme: Fernwärme
Materialwahl: Stahlbeton, Vermeidung von PVC für Fenster, Türen, Vermeidung von PVC im Innenausbau
Ansprechpartner:in für die Projektdaten: nextroom
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Kunst am Bau
Fotografie