Bauwerk

Q4 Wohnen im Rheintal
querschnitt - Wolfurt (A) - 2021
Q4 Wohnen im Rheintal, Foto: Philipp Salzgeber
Q4 Wohnen im Rheintal, Foto: Philipp Salzgeber
4. Oktober 2024 - vai
In vielen Gemeinden im Rheintal liegen mitten im Ortsgebiet Grundstücke, die als Bauland gewidmet sind, ungenutzt brach. Diese Flächen stehen der Kommune für öffentliche Einrichtungen und neue Wohnbauten nicht zur Verfügung, der Druck auf die Ranzonen verstärkt sich massiv.

Das Pilotprojekt Q4 - wiR wohnen im Rheintal schlägt einen neuen Weg ein. Die väterliche Landwirtschaft wurde nicht mehr betrieben, das Bauernhaus stand leer, die 9.350 m² große Streuobstwiese davor hatte Baulandwidmung. Der Bauherr wollte sie nicht versiegeln, um sie der nächsten Generation zu erhalten, aber trotzdem bauen.

Die Lösung lag in temporären, ökologischen und recyclierbaren Wohnungen für 25 Jahre. Eine genaue Analyse des Grundstücks und der darauf ablesbaren Flurformen führte zur Entwicklung einer stimmigen, kleinteiligen Bebauungsstruktur. Ihre Basis bildet eine modular konzipierte Wohneinheit von 4,60 x 15 Meter aus Holz. Der Grundriss ist sehr kompakt. Beidseitig vollverglast, in der Mitte ein Installationskern mit Garderobe, Bad und Küchenanschluss, davor und dahinter zwei hochwertige Räume, einer mit Loggia, einer ohne.

Je zwei dieser Basiseinheiten werden zum Doppel aufeinandergestapelt und leicht gegeneinander versetzt um eine gemeinsame Stiege angeordnet zum „Quattro“ gebündelt. Die kleinen, verdichteten Punkthäuser stehen auf einem Streifenfundament. Fünf davon wurden nun unter Berücksichtigung der naturräumlichen Rahmenbedingungen in die Wiese gesetzt. Es entstehen heterogene und spannungsfreie Räume in der Landschaft. Die temporär bebaute Fläche ist autofrei, das elterliche Rheintalhaus wird saniert ud gleichfalls vermietet.

Dieses Pilotprojekt aktiviert den Bestand, schafft temporäre Wohnangebote im Ortskern und sichert dabei dem Bauherrn kontinuierliche Einnahmen. Das ist die beste Garantie, das Grund und Boden auch langfristig unversiegelt bleiben. (Text: Isabella Marboe, nach einem Text der Architekt:innen)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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