Bauwerk
Kulturzentrum Mattersburg
HOLODECK architects - Mattersburg (A) - 2022
Zentrum für Kultur und Forschung
22. Januar 2025 - ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND
Das im Stil des Brutalismus nach Plänen von H. U. Graf errichtete Kulturzentrum Mattersburg öffnete im Jahre 1976 als erstes burgenländisches Kulturzentrum im Rahmen einer Kulturoffensive für das Burgenland unter Landeshauptmann Kery und Landeskulturrat Mader.
Nach mehr als 37 Jahren Spielzeit wurde aufgrund von veränderten Anforderungen an die Nutzungen sowie bezüglich erforderlicher Verbesserungen und Sanierungen am Bauwerk ein Abriss in Erwägung gezogen. Dieser konnte durch das Einwirken einer überparteilichen, gesellschaftlichen Initiative für den Erhalt der identifikationsbildenden Eigenschaften des Gebäudes verhindert werden. Politik, Nutzer und Personen der Bürgerinitiative begannen einen gemeinsamen Kommunikationsprozeß, um Grundlagen für einen Architekturwettbewerb zu erarbeiten. Erhalten werden sollten die wesentlichen Merkmale des Bestandes bei gleichzeitiger Schaffung eines zukunftsfähigen Kulturbauwerks, basierend auf den bisherigen und neuen Nutzungen.
Das Verfahren wurde unter europaweiter Teilnahme von HOLODECK architects im April 2016 gewonnen, und zwar durch die Schaffung eines großzügigen öffentlichen Raumes zwischen Schule und Kultur, großflächige Einbeziehung der untersten Bestandsebene sowie dem Erhalt der identitätsstiftenden Merkmale des Bestandsbauwerks und dem Ergänzungsbau samt multifunktionalem Foyer.
Durch die im selben Jahr seitens des Bundesdenkmalamtes stattfindende Neubewertung der Brutalismus-Bauten im Burgenland, erfolgte während der bereits laufenden Planung eine Teilunterschutzstellung. Im Zuge der weiteren Nutzerabstimmungen (Kulturbetriebe Burgenland, Literaturhaus, Volkshochschule und Gasthaus) wurden deren Parameter zur gemeinsamen Bespielung und die Anforderungen des Bundesdenkmalamtes aufgenommen. Die Einreichung fand im Herbst 2017 statt und alle notwendigen Bescheide lagen bis April 2018 vor.
Parallel zu den laufenden Genehmigungsverfahren wurde das Projekt vom neu berufenen Kulturlandesrat Doskozil hinsichtlich weiterer Synergien und Wirtschaftlichkeit der Landesbetriebe geprüft und eine Erweiterung der Kulturstätte durch das Landesarchiv und die Landesbibliothek beschlossen.
Baubeginn fand im Jahr 2020 aufgrund der stark ansteigenden Preisentwicklung und der daraus resultierenden langen Verhandlungen statt. Das Bauvorhaben wurde bewußt mittels Einzelausschreibungen abgewickelt, um den kleinen und mittelständischen Betriebsstrukturen der Region eine Angebotslegung zur ermöglichen.
Räumlich reagiert das neu konzipierte Zentrum für Kultur und Forschung auf das bestehende Ensemble an der Wulkalände und bietet einen in die Landschaft integrierten, direkten Anschluß an den neugestalteten Bahnhof von Mattersburg. Die Verbindung des öffentlichen, ebenerdigen Platzes mit der Haupterschließungsebene im Gebäudeinneren ermöglicht eine behindertengerechte Bespielung aller Räumlichkeiten. Die diversen Nutzungen werden über das gemeinsame Foyer erschlossen und die Besucher über mehrere Wegeführungen entweder sofort in die Bereiche geleitet oder in die oberen Etagen geführt. Diese räumliche Vielschichtigkeit bietet erstaunliche Durchblicke und Einblicke sowie eine angenehme, belebte Aufenthaltsatmosphäre.
Die drei Volumina sind in maximal fünf Ebenen organisiert, die teilweise ins Gelände eingegraben sind und deshalb im Außenraum nicht wahrnehmbar. Somit wird, trotz umfangreichen Flächenzuwachses, ein ausgewogenes Erscheinungsbild innerhalb des Gebäudeensembles erreicht und die gewachsene Struktur erhalten.
Konstruktiv notwendige Arbeiten wie Ertüchtigung des Bestandsbauwerks bezüglich Erdbebensicherheit genauso wie Betonsanierung, Holzrahmensanierung und Glastausch der Fenster sowie thermische Verbesserung der Dächer werden in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt definiert und ausgeführt. Neben einer notwendigen Kühlunterstützung in den Hauptfunktionsbereichen aufgrund der hohen Personenanzahl ermöglicht der Einsatz von natürlicher Querlüftung eine nächtliche Abkühlung, spart Energiekosten und dient dem Klimaschutz.
Seitens des Bundeskanzleramtes wird dieses Projekt in Mattersburg als exemplarisches „Sanieren und Weiterbauen von denkmalgeschützter Architektur der 70er Jahre“ verstanden und unterstützt. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)
Nach mehr als 37 Jahren Spielzeit wurde aufgrund von veränderten Anforderungen an die Nutzungen sowie bezüglich erforderlicher Verbesserungen und Sanierungen am Bauwerk ein Abriss in Erwägung gezogen. Dieser konnte durch das Einwirken einer überparteilichen, gesellschaftlichen Initiative für den Erhalt der identifikationsbildenden Eigenschaften des Gebäudes verhindert werden. Politik, Nutzer und Personen der Bürgerinitiative begannen einen gemeinsamen Kommunikationsprozeß, um Grundlagen für einen Architekturwettbewerb zu erarbeiten. Erhalten werden sollten die wesentlichen Merkmale des Bestandes bei gleichzeitiger Schaffung eines zukunftsfähigen Kulturbauwerks, basierend auf den bisherigen und neuen Nutzungen.
Das Verfahren wurde unter europaweiter Teilnahme von HOLODECK architects im April 2016 gewonnen, und zwar durch die Schaffung eines großzügigen öffentlichen Raumes zwischen Schule und Kultur, großflächige Einbeziehung der untersten Bestandsebene sowie dem Erhalt der identitätsstiftenden Merkmale des Bestandsbauwerks und dem Ergänzungsbau samt multifunktionalem Foyer.
Durch die im selben Jahr seitens des Bundesdenkmalamtes stattfindende Neubewertung der Brutalismus-Bauten im Burgenland, erfolgte während der bereits laufenden Planung eine Teilunterschutzstellung. Im Zuge der weiteren Nutzerabstimmungen (Kulturbetriebe Burgenland, Literaturhaus, Volkshochschule und Gasthaus) wurden deren Parameter zur gemeinsamen Bespielung und die Anforderungen des Bundesdenkmalamtes aufgenommen. Die Einreichung fand im Herbst 2017 statt und alle notwendigen Bescheide lagen bis April 2018 vor.
Parallel zu den laufenden Genehmigungsverfahren wurde das Projekt vom neu berufenen Kulturlandesrat Doskozil hinsichtlich weiterer Synergien und Wirtschaftlichkeit der Landesbetriebe geprüft und eine Erweiterung der Kulturstätte durch das Landesarchiv und die Landesbibliothek beschlossen.
Baubeginn fand im Jahr 2020 aufgrund der stark ansteigenden Preisentwicklung und der daraus resultierenden langen Verhandlungen statt. Das Bauvorhaben wurde bewußt mittels Einzelausschreibungen abgewickelt, um den kleinen und mittelständischen Betriebsstrukturen der Region eine Angebotslegung zur ermöglichen.
Räumlich reagiert das neu konzipierte Zentrum für Kultur und Forschung auf das bestehende Ensemble an der Wulkalände und bietet einen in die Landschaft integrierten, direkten Anschluß an den neugestalteten Bahnhof von Mattersburg. Die Verbindung des öffentlichen, ebenerdigen Platzes mit der Haupterschließungsebene im Gebäudeinneren ermöglicht eine behindertengerechte Bespielung aller Räumlichkeiten. Die diversen Nutzungen werden über das gemeinsame Foyer erschlossen und die Besucher über mehrere Wegeführungen entweder sofort in die Bereiche geleitet oder in die oberen Etagen geführt. Diese räumliche Vielschichtigkeit bietet erstaunliche Durchblicke und Einblicke sowie eine angenehme, belebte Aufenthaltsatmosphäre.
Die drei Volumina sind in maximal fünf Ebenen organisiert, die teilweise ins Gelände eingegraben sind und deshalb im Außenraum nicht wahrnehmbar. Somit wird, trotz umfangreichen Flächenzuwachses, ein ausgewogenes Erscheinungsbild innerhalb des Gebäudeensembles erreicht und die gewachsene Struktur erhalten.
Konstruktiv notwendige Arbeiten wie Ertüchtigung des Bestandsbauwerks bezüglich Erdbebensicherheit genauso wie Betonsanierung, Holzrahmensanierung und Glastausch der Fenster sowie thermische Verbesserung der Dächer werden in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt definiert und ausgeführt. Neben einer notwendigen Kühlunterstützung in den Hauptfunktionsbereichen aufgrund der hohen Personenanzahl ermöglicht der Einsatz von natürlicher Querlüftung eine nächtliche Abkühlung, spart Energiekosten und dient dem Klimaschutz.
Seitens des Bundeskanzleramtes wird dieses Projekt in Mattersburg als exemplarisches „Sanieren und Weiterbauen von denkmalgeschützter Architektur der 70er Jahre“ verstanden und unterstützt. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)
Für den Beitrag verantwortlich: ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND
Ansprechpartner:in für diese Seite: Nikolaus Gartner
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Das Projekt ist aus dem Verfahren Kulturzentrum Mattersburg hervorgegangen1. Rang, Bestbieter
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