Bauwerk
Restaurant Kunst.Halle.Krems
Adolf Krischanitz - Krems an der Donau (A) - 2002
1. Dezember 2007 - ORTE
Die denkmalgeschützte Fassade der früheren Tabakfabrik galt vielen als zu wenig aussagekräftig, um deren neue Funktion als Kunsthalle zu signalisieren. Im Zuge der Neuorganisation des Vorplatzes konnte der einsamen Betonstele ein zeichenhaftes kleines Gebäude zugesellt werden. Als Speisepavillon bietet es sowohl Aus- als auch Einblick, damit das Sehen und Gesehen-Werden nicht zu kurz kommt. Die abstrahierte Tragstruktur aus Profilrohren, ausgefacht mit Glas, erzeugt die reduzierte Grundform eines einfachen Hauses aus vier Seiten und einem Satteldach. Die betonte Längenausdehnung, die Art der Zugänge an den Stirnseiten und die zwingende Möblierung verweisen auf einen spezifischen Nutzungstyp: den Eisenbahnwaggon, genauer einen Speisewagen. Die funktionale Anbindung an das Café der Kunsthalle erfolgt über zwei Durchgänge, für Gäste und Personal getrennt. Obwohl mit reichlich Abstand zum Hauptbau städtebaulich exakt positioniert, wirkt der »Wagen« verschiebbar und scheint den Blick auf die dahinter liegende Fassade nur temporär zu verstellen. Nicht das Glas ermöglicht den Blick auf das Gebäude, sondern die potenzielle Verschiebbarkeit provoziert diese spezielle Form des Illusionismus. (Text: Walter Zschokke)
Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
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Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Kunsthalle Krems
Tragwerksplanung
Fotografie