Bauwerk
WHA Slim City
PPAG - Wien (A) - 2014
7. Dezember 2015 - Az W
Im Nordosten Wiens entsteht bis 2028 ein neuer Stadtteil mit 10.500 Wohnungen. Ein Vorhaben dieser Größenordnung braucht Identifikationspunkte und hier setzt die „Slim City“ an: 13 schmale, unterschiedlich hohe Häuser formen gemeinsam ein eigenständiges Quartier mit insgesamt 178 Wohnungen, eine Stadt in der Stadt.
Die 13 Häuser sind auf dem Bauplatz als Einheiten von 2-3 Gebäuden gruppiert, die über offene Laubengänge erschlossen werden. Die Wohnanlage gehorcht einem Kanon von „Bildungsregeln“. Regelgeschosse gibt es, solange die äußeren Bedingungen mehr oder weniger gleich bleiben. Die Nutzungen in der Erdgeschosszone mit Sonderwohnformen, Kleinstbüros, gewerblichen Nutzungen an den Straßenseiten, einem Cafè mit Partykeller und einem großen Gemeinschaftsraum richten sich an die Allgemeinheit.
Jede Wohnung verfügt über einen wohnungsbezogenen Freiraum. Die massiv eingefassten Balkone wirken auf den ersten Blick verstörend, da die Seitenwände den Ausblick stark einschränken. Die Wiener Bauordnung schreibt vor, dass förderungswürdige Balkone als Loggien ausgeführt werden müssen, also auf fünf Seiten baulich einfasst ein müssen, wobei die Seitenwände fugenlos mit angrenzenden Wänden, der Decke und dem Boden verbunden sein müssen.
Neben dem finanziellen Anreiz für den Bauträger spricht ein weiterer Grund für die Ausführung der Balkone als Loggien: Bewohner entwickeln in Geschosswohnungsbauten in der Regel ein starkes Bedürfnis nach Abschottung von den Nachbarn. Das wachsende Angebot an mobilen Sichtschutzwänden in Baumärkten und Einrichtungshäusern zeugt davon. Dann doch lieber gleich einen Blickschutz aus Architektenhand, der garantiert länger hält.
Zwischen den Häusern liegt ein urbaner Freiraum, wie man ihn sonst eher aus der gewachsenen Stadt kennt: öffentlich zugänglich, aber auch privat genutzt. Die Abfolge von differenzierten Plätzen und Engstellen zwischen den Häusern wirkt rein zufällig, ist jedoch exakt kalkuliert. Der Freiraum in der Slim City ermöglicht vielfältige Nutzungen, bis hin zur privatesten Form des urbanen Freiraums: der Sitzbank vor der Haustüre. (Text: Martina Frühwirth, nach einem Text der Architekten)
Die 13 Häuser sind auf dem Bauplatz als Einheiten von 2-3 Gebäuden gruppiert, die über offene Laubengänge erschlossen werden. Die Wohnanlage gehorcht einem Kanon von „Bildungsregeln“. Regelgeschosse gibt es, solange die äußeren Bedingungen mehr oder weniger gleich bleiben. Die Nutzungen in der Erdgeschosszone mit Sonderwohnformen, Kleinstbüros, gewerblichen Nutzungen an den Straßenseiten, einem Cafè mit Partykeller und einem großen Gemeinschaftsraum richten sich an die Allgemeinheit.
Jede Wohnung verfügt über einen wohnungsbezogenen Freiraum. Die massiv eingefassten Balkone wirken auf den ersten Blick verstörend, da die Seitenwände den Ausblick stark einschränken. Die Wiener Bauordnung schreibt vor, dass förderungswürdige Balkone als Loggien ausgeführt werden müssen, also auf fünf Seiten baulich einfasst ein müssen, wobei die Seitenwände fugenlos mit angrenzenden Wänden, der Decke und dem Boden verbunden sein müssen.
Neben dem finanziellen Anreiz für den Bauträger spricht ein weiterer Grund für die Ausführung der Balkone als Loggien: Bewohner entwickeln in Geschosswohnungsbauten in der Regel ein starkes Bedürfnis nach Abschottung von den Nachbarn. Das wachsende Angebot an mobilen Sichtschutzwänden in Baumärkten und Einrichtungshäusern zeugt davon. Dann doch lieber gleich einen Blickschutz aus Architektenhand, der garantiert länger hält.
Zwischen den Häusern liegt ein urbaner Freiraum, wie man ihn sonst eher aus der gewachsenen Stadt kennt: öffentlich zugänglich, aber auch privat genutzt. Die Abfolge von differenzierten Plätzen und Engstellen zwischen den Häusern wirkt rein zufällig, ist jedoch exakt kalkuliert. Der Freiraum in der Slim City ermöglicht vielfältige Nutzungen, bis hin zur privatesten Form des urbanen Freiraums: der Sitzbank vor der Haustüre. (Text: Martina Frühwirth, nach einem Text der Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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