Bauwerk
Landesgalerie Niederösterreich
Marte.Marte Architekten - Krems an der Donau (A) - 2018
12. März 2019 - newroom
Es braucht viel, damit ein Bauwerk dieser Art entstehen kann. Die Manifestation der neuen Landesgalerie Niederösterreich in Krems-Stein an der Donau beruht auf der kühnen Vision von Architekten, einem zielstrebigen politischen Willen, gepaart mit dem orchestrierten Zusammenspiel von Musuemsexpert:innen, Handwerkern und Firmen und gewürzt mit einer Prise Aufruhr.
Gegenüber der von Adolf Krischanitz geplanten strengen Kunsthalle im ehemaligen Tabakwerk der Tabakregie und neben dem mimischen Karikaturmuseum von Gustav Peichl mit seinem verspielten Sägezahndach setzt der Solitär der Landesgalerie ein unmissverständliches Zeichen für die Kunst und verbündet sich auf geradezu frappierende Weise mit dem Ort. Das Bauwerk, mehr Skulptur als Haus, entzieht sich in der Bewegung rund um das Objekt einer Einschätzung, wandelt seinen Ausdruck, seine Gestalt mit jedem Schritt, will auch nicht maßstäblich sein, sondern ist ganz und gar formgewordene Spannung der Kräfte. Durch die Torsion um die Achse der Nordwest-Ecke des Gebäudes entstehen lauter hyperparabolische Flächen. Die sich verbindenden Geraden zweier ungleicher Quadrate in Grund- und Dachebene formen verzogene Flächen, kaum zu fassen für das menschliche Auge. Die Skulptur macht einen Twist um sich selbst, verjüngt sich nach oben und gibt über einen Einschnitt Richtung Donau den Blick frei auf das Benediktinerkloster Stift Göttweig, das am Ausläufer des Dunkelsteinerwaldes thront. Abgesehen von den vier verglasten Bögen im Erdgeschoss ist es diese Geste, die das Innere des Bauwerks unmittelbar mit dem Genius Loci verknüpft. So kommt einer der wichtigen Identifikationspunkte der Wachau zum Tragen, wird den Besuchern doch das geschichtsträchtige Kloster unmissverständlich ins Blickfeld gerückt. Denn ansonsten gibt sich das plastische Werk nach außen hin hermetisch. Der Schuppenpanzer aus matten Zink-Rhomben verwandelt den auf vier Punkten lagernden Betonriesen in eine Mischung aus Rittertorso und Gürteltier.
Im Inneren stanzt sich eine vertikale Konstante in Form von zwei betonierten Erschließungstürmen durch die Stockwerke, ist Bezugsgröße, Orientierungshilfe und Escher’sche Stiegenanlage in einem. Zwei Fluchtstiegenhäuser vermählen sich zu einer Figur, bilden eine aufgedoppelte DNA-Helix, führen und verwirren zugleich. Im Zusammenspiel mit den kraftvollen Dehnungen der Außenwände eröffnet jedes Stockwerk einen anderen Zuschnitt. Es entsteht der Effekt, als ob die Räume von Nordosten nach Südwesten wanderten. Für die Bespielung wurde mit dem erfahrenen Museumsteam und einem renommierten Museumsplaner ein eigenständiges Wandsystem entwickelt. Die Kunst wird sich die Räume erobern, wird sich mit dem verbinden was sich leer als groß und unbändig anfühlt, so als würde man den Bauch eines gigantischen Tieres durchschreiten.
Die Vision der Landesgalerie in Krems entspricht dem holografisch festgehaltenen Augenblick der verwegenen Drehung einer geometrischen Hülle um sich selbst. Was auf der einen Seite als fluchtende Fläche wahrgenommen wird, wird auf der anderen zur überhängenden Steilwand. Je nach Betrachtungswinkel verwinden sich die Flächen – die im Standbild eingefangene Bewegung wird erneut zum Leben erweckt. Aus Möglichkeitssinn wird Wirklichkeitssinn. (Text, leicht gekürzt: Marina Hämmerle für marte.marte architekten)
Gegenüber der von Adolf Krischanitz geplanten strengen Kunsthalle im ehemaligen Tabakwerk der Tabakregie und neben dem mimischen Karikaturmuseum von Gustav Peichl mit seinem verspielten Sägezahndach setzt der Solitär der Landesgalerie ein unmissverständliches Zeichen für die Kunst und verbündet sich auf geradezu frappierende Weise mit dem Ort. Das Bauwerk, mehr Skulptur als Haus, entzieht sich in der Bewegung rund um das Objekt einer Einschätzung, wandelt seinen Ausdruck, seine Gestalt mit jedem Schritt, will auch nicht maßstäblich sein, sondern ist ganz und gar formgewordene Spannung der Kräfte. Durch die Torsion um die Achse der Nordwest-Ecke des Gebäudes entstehen lauter hyperparabolische Flächen. Die sich verbindenden Geraden zweier ungleicher Quadrate in Grund- und Dachebene formen verzogene Flächen, kaum zu fassen für das menschliche Auge. Die Skulptur macht einen Twist um sich selbst, verjüngt sich nach oben und gibt über einen Einschnitt Richtung Donau den Blick frei auf das Benediktinerkloster Stift Göttweig, das am Ausläufer des Dunkelsteinerwaldes thront. Abgesehen von den vier verglasten Bögen im Erdgeschoss ist es diese Geste, die das Innere des Bauwerks unmittelbar mit dem Genius Loci verknüpft. So kommt einer der wichtigen Identifikationspunkte der Wachau zum Tragen, wird den Besuchern doch das geschichtsträchtige Kloster unmissverständlich ins Blickfeld gerückt. Denn ansonsten gibt sich das plastische Werk nach außen hin hermetisch. Der Schuppenpanzer aus matten Zink-Rhomben verwandelt den auf vier Punkten lagernden Betonriesen in eine Mischung aus Rittertorso und Gürteltier.
Im Inneren stanzt sich eine vertikale Konstante in Form von zwei betonierten Erschließungstürmen durch die Stockwerke, ist Bezugsgröße, Orientierungshilfe und Escher’sche Stiegenanlage in einem. Zwei Fluchtstiegenhäuser vermählen sich zu einer Figur, bilden eine aufgedoppelte DNA-Helix, führen und verwirren zugleich. Im Zusammenspiel mit den kraftvollen Dehnungen der Außenwände eröffnet jedes Stockwerk einen anderen Zuschnitt. Es entsteht der Effekt, als ob die Räume von Nordosten nach Südwesten wanderten. Für die Bespielung wurde mit dem erfahrenen Museumsteam und einem renommierten Museumsplaner ein eigenständiges Wandsystem entwickelt. Die Kunst wird sich die Räume erobern, wird sich mit dem verbinden was sich leer als groß und unbändig anfühlt, so als würde man den Bauch eines gigantischen Tieres durchschreiten.
Die Vision der Landesgalerie in Krems entspricht dem holografisch festgehaltenen Augenblick der verwegenen Drehung einer geometrischen Hülle um sich selbst. Was auf der einen Seite als fluchtende Fläche wahrgenommen wird, wird auf der anderen zur überhängenden Steilwand. Je nach Betrachtungswinkel verwinden sich die Flächen – die im Standbild eingefangene Bewegung wird erneut zum Leben erweckt. Aus Möglichkeitssinn wird Wirklichkeitssinn. (Text, leicht gekürzt: Marina Hämmerle für marte.marte architekten)
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