Bauwerk

Rudolf-Bednar-Park
Hager Partner - Wien (A) - 2008
Rudolf-Bednar-Park, Foto: Rupert Steiner
Rudolf-Bednar-Park, Foto: Rupert Steiner
Rudolf-Bednar-Park, Foto: Rupert Steiner
21. September 2008 - Az W
Bislang musste man Freiräume fern der Bundeshauptstadt, z.B. in Paris und Barcelona aufsuchen, um zu erleben, was öffentlicher städtischer Freiraum leisten kann und was möglich ist, wenn die Stadt sich zum öffentlichen Raum bekennt.

Der Park am Nordbahnhof ist die größte Gestaltung einer Parkanlage in Wien seit der Wiener Internationalen Gartenschau 1974 / WIG 74. Der neue Park am Nordbahnhof misst 3,1ha, die Größe entspricht ca. fünf Fußballfeldern. 2005 wurde ein von der EU geförderter Parkgestaltungs-Wettbewerb europaweit ausgeschrieben. Die Jury unter dem Vorsitz von Günther Vogt entschied sich für das Projekt von Hager Landschaftsarchitektur AG.

Die Planer haben ihr Handwerk bei Dieter Kienast am Interkantonalen Technikum Rapperswil gelernt. Aus dem Erläuterungstext zum Wettbewerbsbeitrag: „Hauptelement ist ein zusammenhängender „Baumschleier“, der den Rudolf-Bednar-Park als räumlich eigenständigen Ort im künftigen Stadtquartier verankert. Die Ausrichtung des „Baumschleiers“ reagiert auf die grossmasstäbliche, durch die Donau vorgegebene und schon im Nordbahnhof-Areal aufgenommene Richtung des Stadt- bzw. Landschaftsraumes. Im „Baumschleier“ des Parks bleiben die Prägung des Ortes und seine Nähe zur Donau somit als städtisches Muster weiterhin räumlich ablesbar. (...) Zur „Parkseite“ hingegen wird das homogene äussere Erscheinungsbild durch verschiedene Baumarten geprägt (Silberpappeln, Gleditschien, Rotahorn und Sumpfeichen), die dem Park eine heterogene Schicht von unterschiedlichsten Orten, Atmosphären und Stimmungen hinzufügen und so ein vielfältiges „Parkleben“ gewährleisten.“ Die wassergebundene Esplanade lädt heute schon zum Pétanque-Spiel ein.

Vielleicht greifen die künftigen Anrainer:innen den Ball auf und verbringen einen Teil ihres Soziallebens abends im Park. Die Bezirksvorstehung hofft auf die soziale Kontrolle der Anrainer zur Vermeidung von Vandalenakten. Der Park ist aktuell noch großteils von Brachland umgeben, einzig die Bike-City von königlarch architekten ist bereits fertiggestellt. Grund für die frühe Fertigstellung des Parks war, dass der Park aufgrund der auslaufenden EU-Förderung bereits im Herbst 2008 fertiggestellt werden musste. Für den Park ist das eine Chance, nämlich dass er eine Schonzeit erhält und die 238 Bäume und 500 (sic!) Hainbuchenhecken ohne Nutzungsdruck anwachsen können. Eine Nutzergruppe hat den Park bereits heute für sich entdeckt, denn für den Immobilienmarkt liefert der Park eine wertvolle USP: „Wohnen am Park“ und „Park Lane“. (Text: Martina Frühwirth)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at