Bauwerk

WHA Seestadt Aspern 4D4
Albert Wimmer ZT GmbH - Wien (A) - 2015
WHA Seestadt Aspern 4D4, Foto: Rupert Steiner
WHA Seestadt Aspern 4D4, Foto: Rupert Steiner

Eintrag anlässlich der Az W-Ausstellung „Ein Raum für Fünf. Zwanzig Architekturjahre“

28. August 2015 - Az W
Die Seestadt Aspern ist aktuell nicht nur Wiens bedeutendstes Stadterweiterungsgebiet, sondern zählt auch zu den größten Stadtentwicklungsgebieten Europas. Der Wohnbau 4D4, dessen Name auf die Lage des Bauplatzes bzw. die Teilung auf vier Einzelbauteile statt eines Blocks zurückzuführen ist, nimmt das städtebauliche Grundkonzept der Randbebauung auf und bietet eine auf die Situation angepasste Interpretation. Die Bebauung verfolgt das Ziel, durch ihre Gestaltung und städtebauliche Anordnung der Maßstäblichkeit der Umgebung gerecht zu werden und somit einen hohen Identifikations- und Wiedererkennungsfaktor zu bieten. Zusätzlich wird durch das Abrücken im Bereich der Randzonen das Gesamtbild des Karrees gestärkt.

Die architektonische Gestaltung sieht eine markante Unterscheidung der klar formulierten straßenseitigen Fassadenhaut zu den transparenten, bewegten Hoffassaden vor. Dieses Konzept schafft eine starke Gesamtidentität und fasst den Bauplatz zusammen. Durch die Anordnung der Baukörper entstehen Bereiche mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die abwechslungsreich gestaltet sind. Die einzelnen Häuser bieten im Eingangsgeschoss Übergangszonen zwischen dem öffentlichen Raum und den privaten Bereich an. Überdachte Galerien, an denen Kinderspiel- und Gemeinschaftsräume positioniert sind, schließen an die Eingangsatrien an, die als mehrgeschossige transparente Räume das Wechselspiel zwischen Innen und Außen unterstreichen. Gleichzeitig bilden sie den internen Zugang zum Innenhof und sorgen so für eine zusätzliche Vernetzung des Grundstücks. Die Dachflächen werden als gemeinschaftliche Wellnesszonen mit Terrassen und Freizeitzonen ausgestaltet, die allen Bewohner:innen zugänglich sind.

Entsprechend der unterschiedlichen Nutzergruppen werden differenzierte Wohnungstypen angeboten. Die insgesamt 176 Mietwohnungen bieten zwei bis fünf Zimmer und variieren zwischen 56 bis 107 m² Wohnfläche. Mit flexiblen Lösungen kann auf Veränderungen der Lebenssituationen reagiert werden. Insbesondere wurde auf die Bedürfnisse von jungen Familien geachtet und spezielle Wohnformen für die Integration von Arbeiten und Wohnen entwickelt. In allen Gebäuden befinden sich nutzungsflexible Räume, die innerhalb des Lebenszyklus der Gebäude zukünftige Entwicklungen ermöglichen. Damit können Trends wie z.B. Homeworking oder Arztpraxen durch die erweiterte Raumhöhe im ganzen Erdgeschoss gesamtheitlich verwirklicht werden. (editierter Text des Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at